AirPods Pro im Test – was ich gut finde und was nicht

Die Apple AirPods 2 sind teuer, aber extrem begehrt und weil ich es genau wissen will, habe ich es ausführlich getestet. Was ich gut finde und was nicht, könnt ihr im Test nachlesen.

Vor kurzem hatte ich bekanntlich die AirPods 2 (Testbericht) im Test und war mehr als enttäuscht. Gerade weil da Apple drauf steht, waren meine Erwartungen sehr hoch und gerade beim Klang haben die mich sehr enttäuscht.

Und wenn ich schon mal dabei bin, dann teste ich auch gleich die AirPods Pro, welche mir für den Test dankenswerterweise von Cyberport zur Verfügung gestellt wurden.

Natürlich sind knapp 280 Euro kein Pappenstiel, aber wer guten Klang haben will, muss eben tiefer in die Tasche greifen. Daher habe ich zum Vergleich die Creme de la Creme an Headsets aufgefahren. Angefangen mit den Sony WF-1000XM3 (Testbericht), das Bowers & Wilkins PI3 (Testbericht) und am Ende noch die beiden Over-Ear Klassiker Bowers & Wilkins PX7 (Testbericht) und das Bang & Olufsen BeoPlay H9i (Testbericht), die ich allesamt besitze und abwechselnd im Alltag nutze.

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Technische Daten AirPods Pro:

  • Bluetooth 5.0
  • H1 Chip
  • Siri
  • Freisprechfunktion
  • ANC
  • SBC, AAC
  • kabellos laden
  • spritzwassergeschützt nach IPX4 (was bedeutet das?)
  • 45,2 x 60,6 x 21,7 mm (Case)
  • 30,9 x 21,8 x 24,0 mm (Earpiece)
  • 519 mAh (Case)
  • 5,5 g (pro Earpiece)
  • 59 g (gesamt mit Case)

Produktseite: apple.com/de/airpods-pro

Deutsche Bedienungsanleitung: apple.com/airpods-quickstart_de.pdf

Erhältlich sind die Apple AirPods Pro für 279,99 Euro direkt bei Apple oder im Sale bei Cyberport für 249,99 Euro*.

Wie ich genau teste und worauf ich dabei so achte, habe ich hier im Detail beschrieben -> Link

Nicht zuletzt von der Auswahl der passenden Aufsätze die zum sehr großen Teil den Klang beeinflussen. Dazu habe ich hier mal ein paar Tipps zusammengetragen -> Link

Was ich gut finde:

In der Verpackung findet man neben dem Case mit den beiden Ohrsöpseln noch ein Lightning-Ladekabel, zwei weitere Größen an Aufsätzen und eine Kurzanleitung.

Die Verarbeitung ist typisch Apple einfach nur gut. Das Schließen des Casedeckels wird mit einem satten Klack abgeschlossen und auch die beiden Ohrstöpsel sind einfach perfekt verarbeitet.

Wie sehr man sich bei Apple auch mit Kleinigkeiten beschäftigt und nahezu perfekt löst erkennt man unter anderem daran, dass der Wechsel der Aufsätze von niemanden sonst so schön gelöst ist. Einfach am Aufsatz ziehen und schon löst es sich. Der neue Aufsatz wird einfach aufgedrückt. Kein Gefummel wie bei allen anderen. 

Oder das Entnehmen der Ohrstöpsel. Wo man bei vielen anderen die Ohrstöpsel regelrecht aus dem Case „pulen“ muss, schiebt man die AirPods Pro mit dem Finger nach vorne und sie rutschen aus dem Sitz.

Der Akku soll laut Apple bis zu 4,5 Stunden mit aktiven ANC durchhalten und in der Tat. Nach 4 Stunden und 36 Minuten war bei mit der Akku leer. Zusammen mit dem Case erreicht man so locker die versprochenen 24 Stunden.

Dank der Schnellladefunktion sollen 5 Minuten aufladen für 11 Stunden Musikwiedergabe ausreichen. Das konnte ich leider nicht ganz erreichen, aber 51 Minuten sind doch ordentlich.

Ohne Aufpreis ist das Case auch kabellos per Qi ladbar. Dazu nutze ich seit langer Zeit das CHOETECH Fast Wireless ChargePad für 11,99 Euro*.

Die Apple AirPods sind nicht umsonst so erfolgreich, denn sie passen einfach. Kein Gefummel, kein drehen und noch tiefer ins Ohr stecken, damit sie halten wie bei vielen Konkurrenten. Der Tragekomfort ist phänomenal. Egal ob auf der Couch, im Büro oder beim Sport. Sie sitzen genauso wie man es sich wünscht und selbst nach mehreren Stunden stören sie nicht.

Ich höre jeden Tag mehrere Stunden Podcast (z.B. unseren Podcast), Nachrichten, Musik, Spiele damit auch, schaue YouTube oder mache auch Sport. Selbst bei Jumping Jacks, beim Seilspringen oder auf dem Laufband halten sie sehr gut. 

Natürlich nur, wenn man die für sich passenden Aufsätze montiert. Dazu bietet Apple auch einen Passtest an, den man über die Einstellungen im iPhone/ iPad erreicht. Keine Ahnung, wie Apple das misst, aber es scheint einigermaßen zu funktionieren, wobei diese Methode auch nicht perfekt ist. Die großen Aufsätze passen bei meiner Frau nicht und fallen beim spazieren gehen aus dem Ohr. Das iPhone zeigt aber eine sehr gute Passform an. Aber das merkt man schon selbst, ob es passt oder nicht. Dazu  braucht es keine App.

Auch die erstmalige Verbindung bzw. Einrichtung ist einfach nur schön gelöst. Man klappt das Case auf und auf dem iPhone oder iPad erscheint eine Animation, die die weiteren Schritte zeigt. Sekunden später sind die AirPods Pro einsatzbereit. 

Der Wechsel zwischen zwei Geräten ist auch sehr einfach gelöst. Höre ich derzeit auf dem iPhone und will auf das iPad wechseln, gehe ich einfach in die Bluetooth-Einstellungen auf dem iPad und tippe auf die AirPods Pro, die sich augenblicklich verbinden.

Was nicht funktioniert sind Multipointverbindungen, was ich weiter unten beschrieben habe. Was aber geht ist, dass man von einem iPhone aus zwei Paar AirPods Pro mit Musik beliefern kann.

Natürlich habe ich auch probiert, die AirPods Pro mit Android zu verbinden, was an sich problemlos funktioniert, aber mit einigen Einschränkungen. Durch eine kleine App kann man aber auch unter Android das ANC nutzen usw. Das alles habe ich ich hier ausführlich beschrieben -> Link

Die Bedienung ist sehr einfach gehalten. An Stiel der Ohrstöpsel fühlt man Einkerbungen, die auf Berührungen reagieren. Allerdings nicht sofort, sonder man muss etwas „drücken“, um Fehlbedienungen zu vermeiden.

Einmal drücken links oder rechts pausiert bzw. startet die Wiedergabe. Übrigens auch, wenn man einen Ohrstöpsel aus dem Ohr nimmt oder wieder einsetzt.

Doppeltes drücken springt einen Titel nach vorne. Dreimal einen Titel zurück. Links gedrückt halten schaltet das ANC um. Rechts gedrückt halten startet Siri. Wobei man diese Belegungen auch in den Einstellungen anpassen kann.

Leider kann man nicht die Lautstärke direkt ändern. Das geschieht entweder per Siri oder am iPhone/ iPad.

Apropos Bedienung. Man kann übrigens auch den Transparenzmodus über das Kontrollzentrum steuern, indem man den Lautstärkebalken kurz gedrückt hält. Das alles gibt es unter Android leider nicht.

Wie auch schon die AirPods 2 geschieht der Reset auf einfache Art und Weise. Beide Ohrstöpsel in das Case einsetzen, die Taste auf der Rückseite des Case für 15 Sekunden gedrückt halten und warten bis die die LED gelb/ weiß blinkt.

Das Sony WF-1000XM3 (Testbericht) gilt für Kenner in Punkto ANC als Messlatte. Das sage ich auch, denn es werden viele Geräusche wirksam reduziert aber wahrlich nicht herausgefiltert.

Die AirPods Pro setzen da noch einen drauf. Man hört immer wieder, dass Besitzer eine Art Unterdruckeffekt beschreiben, sobald sie die AirPods Pro einsetzen. Es ist zwar kein Unterdruck, aber der Moment, in dem sich das ANC aktiviert ist schon ein Wow wert.

Augenblicklich wird die Lautstärke von Geräuschen deutlich hörbarer reduziert als bei den schon richtig guten Sonys. Allerdings kann auch Apple nicht zaubern und so bleiben vorbeifahrende Autos noch gut hörbar. Auch der Fön und der Staubsauger sind nach wie vor, wenn auch deutlich leiser, hörbar. In einem Büro mit entsprechend Betrieb arbeitet das ANC dagegen richtig gut. 

Das beste ist aber, dass es keinerlei Rauschen gibt, sobald man das ANC aktiviert. Ein Problem vieler Konkurrenten und absolut nervig. Nicht so bei Apple. Egal ob ANC an, aus oder im transparent Modus. Es gibt keinerlei Grundrauschen.

Auch so ein Sache ist die Latenz oder besser gesagt die nicht vorhandene. Mit der Latenz wird die zeitliche Verschiebung zwischen Audio und Video beschrieben. Gerade bei den Massen an günstigen TWS-Headsets ein echtes Problem. Bei den Sony WF-1000XM3 (Testbericht) nur noch minimal, aber nach wie vor vorhanden. Bei den Apple AirPods Pro dagegen nicht bemerkbar. Egal ob Youtube, streamen im Browser oder App. Eine Latenz war für mich nicht bemerkbar.

Und dann dieser Klang. Schon beim Sony WF-1000XM3 (Testbericht) ein wahrer Traum aus Druck, Präsenz und Spielfreude und das egal ob laut oder leise. Da stehen die Bowers & Wilkins PI3 (Testbericht) nicht nach und klingen für ein Sportheadset phänomenal gut.

Aber die Apple AirPods Pro sind noch mal besser. Nicht im Bass. Da liefert der Sony noch mal ein bisschen mehr und tiefer, aber die Apple wirken untenherum insgesamt runder und ausgewogener. Gefällt mir persönlich schon mal „bässer“.

Im Mitteltonbereich überzeugt der Apple ebenfalls mehr als das Sony. Voller, runder, dynamischer, was ebenfalls am oberen Ende der Frequenzskala gilt. Die Sony klingen oberherum etwas spritziger, aber wieder hören sich die Apple in allem runder an. 

Die maximale Lautstärke kann das Sony locker für sich entscheiden, allerdings sind die Sony dann deutlich giftiger im Hochtonbereich, wo die AirPods Pro weiterhin souverän klingen. Beide bieten eine sehr breite Bühne und eine Tiefe, die fast schon an sehr gute Over-Ears wie den Bowers & Wilkins PX7 (Testbericht) oder Bang & Olufsen BeoPlay H9i (Testbericht) erinnern. 

Alles im allem gefallen mir die Apple AirPods Pro besser, wenn man es direkt mit den dem Bowers & Wilkins PI3 (Testbericht) oder den Sony WF-1000XM3 (Testbericht) vergleicht. Alle drei spielen auf einem extrem hohen Niveau, die AirPods Pro aber noch mal einen Ticker höher.

Beim Freisprechen gibt es nicht es zu bemängeln. Der Anrufer kann in Mono und Stereo klanglich absolut überzeugen. Auch man selbst wird sehr gut verstanden, auch wenn ab und zu Windgeräusche zu hören waren. Aber alles im Rahmen des üblichen.

Was ich ok finde:

Die Liste der Ausstattung ist für diese Preisklasse ok. Das ANC (Aktive Geräuschunterdrückung) ist klassen üblich, was auch für den Transparenzmodus gilt. Ein adaptiver Equalizer ist nice to heave aber nicht kriegsentscheidend, da die Apps der Konkurrenz ähnliches bieten. Ein Pluspunkt ist dagegen die Belüftung für den Druckausgleich. 

Dieser verhindert Wirksam dieses Druckgefühl, wenn man über längere Zeit etwas im Ohr hat. Allerdings muss man gleich dazu sagen, dass man so ein TWS Headset nie länger als 4 Stunden im Ohr haben wird, da dann der Akku leer ist und bis dahin erträgt man auch ein billiges TWS Headset wie das Haylou T15 (Testbericht) locker, welches weniger als 1/10 der AirPods Pro kostet. 

Auch die Abmessungen des Case oder der beiden Ohrstöpsel ist in Ordnung aber nicht herausstechend. Klar stecken in den AirPods Pro mehr Technik als in irgendwelchen Billigheimern bei gleicher Größe und die Sony WF-1000XM3 (Testbericht) sind vergleichsweise riesig, aber ob sie jetzt 4 Gramm pro Ohrstöpsel wiegen, 5 oder 6 Gramm spielt keine Rolle. Das gilt auch für das Case. Kleiner geht es z.B. beim Haylou GT2 (Testbericht) bei gleicher Akkulaufzeit. Daher landet diese Kategorie bei mir unter „Ok“.

Gilt auch für die Spritzwasserbeständigkeit nach IPX4 (was bedeutet das?). Das heißt, dass sie den Regenschauer und Schweiß abkönnen, aber duschen sollte man mit ihnen auf keinen Fall. Das bieten die anderen halt auch.

Was ich nicht gut finde:

Größter und einziger Minuspunkt ist, dass leider nicht zwei Geräte gleichzeitig verbunden werden können, was z.B. meine Frau benötigt. Sie hat ein privates und ein Geschäftshandy, die sie gerne zusammen an einem Headset nutzen möchte. Diese Funktion nennt sich Multipointverbindung und ist in dieser Preisklasse eigentlich Standard. Selbst günstige Headsets wie von Jabra (Testbericht) beherrschen das.

Fazit:

Sind die Apple AirPods Pro empfehlenswert? Ja, aber sowas von. Der hohe Preis ist nicht negativ zu bewerten, denn sie sind ihr Geld absolut wert. Jeden der vielen Cents. Hervorragende Verarbeitung, einfache Bedienung, sehr gute Akkulaufzeit, sehr, sehr guter Klang und ein hervorragend arbeitendes ANC. Selbst unter Android sind die AirPods Pro es mit der passenden App (Link) komplett nutzbar. Herz, was willst du mehr und von daher vergebe ich das Gütesiegel.

Aktuell bin ich am überlegen, ob ich nicht alle meine Headsets verkaufe und nur noch auf die AirPods Pro setze. Irgendwie macht das immer mehr Sinn…

Offenlegung: Mobi-test.de hat dieses Gerät auf Anfrage von Cyberport.de als Leihgabe erhalten. Unsere Berichterstattung ist davon nicht beeinflusst und bleibt gewohnt neutral und kritisch. Der Artikel ist, wie alle anderen auf unserem Portal, unabhängig verfasst und unterliegt keinerlei Vorgaben Dritter; diese Offenlegung dient der Transparenz.

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Peter W.
AirPods Pro
  • Verarbeitung/ Ausstattung
  • Verbindung/ Bedienung
  • Klang
  • Preis/ Leistung
3.9

Kurzfassung

+ top Verarbeitung
+ toller Klang
+ durchdachte Bedienung
+ top ANC
+ kabellos laden
+ sehr gute Passform
+ top Tragekomfort
+ sehr gute Akkulaufzeit

– keine Multipointverbindungen

2 Kommentare zu „AirPods Pro im Test – was ich gut finde und was nicht“

  1. Hey danke für die super Beschreibung:)
    Aber eine frage hätte ich noch . Wenn du sie auf ganz laut hast [ und sie im ohr sind] hören die andern die neben dir stehen die Musik?
    LG

    1. Das hängt davon ab, wie gut sie bei dir sitzen. Im Normalfall und bei guten Sitz, hört niemand etwas. Ist auch ein Unterschied, ob diese „normalen“ AirPods, die einfach nur in die Ohrmuschel gelegt werden oder solchen wie den AirPods Pro, die ein Stück weit im Gehörgang liegen.

      Gruß
      Peter

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