Nach wie vor nutzen meine Frau und ich privat ein Bang & Olufsen BeoPlay H9i (Testbericht) und ein Bowers & Wilkins PX7 (Testbericht). Aktuell überlege ich aber auf das Bose Noise Cancelling Headphones 700 (Testbericht) umzusteigen, weil mir dessen ANC mächtig beindruckt hat.
Technische Daten Sony WH-1000XM4:
- 4 Hz – 40 kHz
- 105 dB/mW
- 40 mm Treiber
- Adaptives ANC
- Touchbedienung
- Trageerkennung
- Sprachassistenten
- Bluetooth 5.0
- A2DP, AVRCP, HFP, HSP (was ist das?)
- Bluetooth Codecs SBC, AAC, LDAC (was ist das?)
- 30 Stunden Akkulaufzeit mit aktiven ANC
- USB Typ-C
- NFC
- 3,5 mm AUX-IN
- Schnellladefuktion
Produktseite: sony.de/wh-1000xm4
Deutsche Bedienungsanleitung: sony.com/Sony WH-1000XM4 Anleitung.pdf
Erhältlich ist das Sony WH-1000XM4 unter anderem bei Amazon* zum Preis von 349,59 Euro in den Farben Schwarz und Silber.
Wie ich genau teste und worauf ich dabei so achte, habe ich hier im Detail beschrieben -> Link
Am Ende schreibe ich auf, was ich gut finde, was ok und was ich nicht gut finde.
Natürlich sind das meine ganz persönlichen Eindrücke und gerade der Klang, aber auch die Akkulaufzeit hängt extrem vom eigenen Nutzungsverhalten und Hörgewohnheiten ab.
Was ich gut finde:
In der Verpackung befindet sich eine sehr kompakte Tragetasche, welche das zusammengefaltete Headset beinhaltet, ein wirklich sehr, sehr kurzes USB Typ-C Ladekabel, ein 3,5 mm Klinkenkabel, ein Airlineadapater und eine deutsche Anleitung.
Die Liste der Ausstattung ist lang. Sehr lang, denn neben 40 mm messenden Treibern gibt es eine Bedienung per Touch, eine Trageerkennung, adaptives ANC, Speak-to-Chat, und natürlich eine App über die weitere Funktionen gesteuert werden können.
Die Trageerkennung ist mittlerweile ein Must-Have für mich. Setze ich das Headset ab, pausiert automatisch die Wiedergabe und setze ich es wieder auf, wird die Wiedergabe fortgesetzt. Diese Funktion kann man beim Sony WH-1000XM4 in der App aktiviert- oder deaktiviert werden.
Das gilt übrigens auch für Funktionen wie die adaptive Umschaltung des ANC Profils je nach Standort oder was man gerade macht, denn das Headset erkennt, ob man sich im Straßenverkehr bewegt, in einem Wartebereich sitzt, in einem Zug usw. und schaltet entsprechend um. Auch sehr cool, weil man sich um nichts mehr kümmern muss.
Sehr wichtig ist für viele auch die Multipoint-Verbindung. Also die Fähigkeit mit zwei Geräten bzw. Smartphones gleichzeitig verbunden zu sein. Klappt beim Sony problemlos und kann natürlich auch über die App eingestellt werden.
Eher ein Gimmick, aber trotzdem richtig gut ist 360 Reality Audio, die derzeit leider nur für Deezer und Tidal funktioniert und Musik in eine völlig neue Dimension holt, nämlich 360°, sofern vom Song unterstützt. Echt beeindruckend was da so geht und erinnert an Apples Spatial Audio. Oder der vereinfachte Hörtest, der den Klang auf den Hörer anpasst.
Auch der Akku kann überzeugen. 30 Stunden soll er halten und ich bin trotz aktiven ANC und ordentlicher Lautstärke auf 32 Stunden und 18 Minuten gekommen. Allerdings muss man diesen Akku auch entsprechend lange laden. Etwas über 3 Stunden sind aber trotzdem absolut in Ordnung.
Ein Highlight ist natürlich das ANC. Gibt es in drei Stufen. Aus, Ein und Umgebungsgeräusche. Mehr braucht es nicht, denn das ANC ist wirklich beeindruckend. Ich stehe an einer am stärksten befahrenen Straße Frankfurts, schalte das ANC ein und der Verkehr verstummt nahezu komplett zu einem leisen Rauschen. Ehrlichweise muss man aber auch dazu sagen, dass mit aktiven ANC das Grundrauschen stärker hörbar wird, was aber nicht wirklich stört. Lieber ein ganz leises Rauschen, als nervende Umgebungsgeräusche.
Im Büro ist das hervorragende ANC fast schon ein Problem, denn aktiv, hört man so gut wie nichts mehr. Wie oft bin ich zu Tode erschrocken, weil mir ein Kollege auf die Schulter tippt, weil ich auf seine Ansprache nicht reagiert habe. Dabei hätte ich durch abdecken der rechten Hörmuschel kurz den Umgebungsmodus aktivieren oder durch Speak-to-Chat und mit ihm sprechen können.
Das ANC kann man übrigens in der App noch weiter optimieren, was man übrigens immer wieder mal durchlaufen lassen sollte, wenn sie die Frisur ändert usw.
Per Tastendruck an der linken Hörmuschel kann man übrigens das ANC jederzeit umschalten und ein absolutes Novum ist der Umstand, dass das ANC auch kabelgebunden funktioniert.
Der Klang ist gut. Nicht sehr gut, denn mein Bang & Olufsen BeoPlay H9i (Testbericht) klingt sauberer, offener, räumlicher, einfach in allen Belangen besser, wenn auch nicht viel, aber im direkten Vergleich durchaus auch für Laien hörbar. Oder mein Bowers & Wilkins PX7 (Testbericht), welches einen Ticken mehr Bumms untenrum bietet.
Alles in allem spielt das Sony WH-1000XM4 wieder auf einem sehr hohen Niveau mit der passenden Portion Spielspaß. Per Equalizer kann man dem Klang etwas auf die Sprünge helfen, was aber für mich aber keine Option darstellt.
Was ich ok finde:
Die Verarbeitung ist ok, denn nach wie vor setzt man auch beim Sony WH-1000XM4 auf viel Plastik und Kunstleder. Nicht zu vergleichen mit einem Bang & Olufsen BeoPlay H9i (Testbericht) oder Bowers & Wilkins PX7 (Testbericht) mit ihrem Alu und Echtleder. Die Kunststoffoberflächen sind allesamt leicht gummiert, was die Bedienung per Touch erleichtert.
Der Tragekomfort ist ok, denn die Ohrpolster aus Kunstleder sind angenehm dick und weich. Alleine diese Polster dämpfen die Umgebung deutlich ab. Die dreh- und schwenkbaren Ohrmuscheln und der in einem weiten Bereich verstellbare Bügel sorgen für guten Halt und auch nach mehreren Stunden.
Die Verbindung zur App ist ruckzuck eingerichtet und auch die Reichweite ist dank Bluetooth 5.0 absolut in Ordnung. Hängt natürlich immer von den baulichen Gegebenheiten ab.
Die Bedienung per Touch ist eingängig, aber muss man schon einigermaßen sauber wischen, denn für laut und leiser muss man z.B. nach oben und unten auf der rechten Ohrmuschel wischen. Wischt man allerdings nicht sauber in die entsprechende Richtung, dann springt man ggf. einen Titel vor oder zurück. Mir gefällt die Kombination aus Touch und echten Tasten.
Für den Reset auf die Werkseinstellungen lädt man das Headset auf und hält die Power-Taste und Custom-Taste zusammen gedrückt. Damit wird aber nicht die Liste der verbundenen Bluetoothgeräte zurück gesetzt. Das muss in der App erledigt werden.
Was ich nicht gut finde:
Es gibt nur einen Kritikpunkt und der betrifft die Latenz. Nicht so sehr bei Filmen, denn da ist der Versatz zwar vorhanden, aber nicht so extrem wie beim Spielen. Egal ob auf Android oder iOS. Spiele wie PUBG Mobile, die auf Reaktion setzen, kann man mit dem Sony WH-1000XM4 leider nicht so gut spielen, denn der Versatz ist überdeutlich und hat mich mehrere male das virtuelle Leben gekostet, weil ich die Schritte erst zu hören bekommen habe, als der Gegner bereits vor mir stand.
Fazit:
Ist das Sony WH-1000XM4 empfehlenswert? Ja, ist es. Alleine das hervorragende ANC mit den vielen Zusatzfunktionen wie standortbasierte Umschaltung des Profils, Speak-to-Chat oder der Quick-Attention-Modus zusammen mit der superlangen Akkulaufzeit und guten Klang, lässt mich gerade darüber nachdenken entweder das Bang & Olufsen BeoPlay H9i (Testbericht) oder Bowers & Wilkins PX7 (Testbericht) durch das Sony WH-1000XM4 zu ersetzen.
Zumal sich der Preis aktuell in Richtung unter 300 Euro bewegt und damit eine echte Kaufempfehlung inkl. Gütesiegel wird.
Offenlegung: Mobi-test.de hat dieses Gerät auf Anfrage vom Hersteller als Leihgabe erhalten. Unsere Berichterstattung ist davon nicht beeinflusst und bleibt gewohnt neutral und kritisch. Der Artikel ist, wie alle anderen auf unserem Portal, unabhängig verfasst und unterliegt keinerlei Vorgaben Dritter; diese Offenlegung dient der Transparenz.
Sony WH-1000XM4
Zusammenfassung
+ guter Tragekomfort
+ hervorragende Akkulaufzeit
+ guter Klang
+ hervorragendes ANC
+ großer Funktionsumfang
– hohe Latenz bei Spielen