Ich teste das Tronsmart Spunky Beat TWS Headset, denn es verspricht sehr viel, aber das machen alle. Bluetooth 5.0 mit aptX bis zu 7 Stunden Akkulaufzeit mit einer Ladung. Ob es taugt oder nicht, wurde sehr schnell klar.
Tag für Tag nutze ich ein TWS Headset, denn es gibt derzeit keine Möglichkeit noch unauffälliger Musik, Podcasts (z.B. unseren Podcast) oder auch mal ein Hörbuch zu hören. Viele dieser TWS-Headsets sind so klein, dass sie nahezu komplett in der Ohrmuschel verschwinden und trotzdem einen richtig guten Klang und vernünftige Akkulaufzeit haben.
Daher habe ich schon so einige getestet, und meine aktuelle Toplist findet ihr hier und eine komplette Liste aller bisher getestetst hier. Aktuell nutze ich das Haylou GT2 (Testbericht) und habe auch bisher alle erhältlichen AirDots von Xiaomi oder Redmi getestet (Testbericht).
Als ich dann mal wieder bei Amazon am Stöbern war, bin ich auf das Tronsmart Spunky Beat gestoßen. Neugierig bin ich geworden, weil es im Text nur so vor Superlativen wimmelt, es aber bislang keine Bewertungen hat. Und das, obwohl es schon seit November 2019 gelistet ist. Das spricht eigentlich dafür, dass Tronsmart keine gekauften Rezensionen einsetzt, die nach wie vor allgegenwärtig sind, wie ich hier selbst ausprobiert habe.
Kurze Zeit später waren die Tronsmart Spunky Beat im Angebot und ich habe zugeschlagen. Ich bin so gespannt, ob sie mich überzeugen oder nicht und diese Frage konnte ich sehr schnell beantworten.
Technische Daten Tronsmart Spunky Beat:
- 20 Hz – 20 kHz
- Bluetooth 5.0 mit aptX
- SBC/ AAC/ HFP/ HSP/ AVRCP/ A2DP
- Freisprechfunktion
- unterstützt Sprachassistenten
- spritzwassergeschützt nach IPX5 (was bedeutet das?)
- Touchbedienung
- USB Typ-C
- 68 x 45 x 31 mm (Case)
- 27 x 17 x 8 mm (Earpiece)
- 5 g (pro Earpiece)
- 51 g (gesamt mit Case)
- 35 mAh (Earpiece)
- 350 mAh (Case)
Produktseite: tronsmart.com/spunky-beat
Deutsche Bedienungsanleitung: tronsmart.com/usermanual/Spunky_Beat.pdf
Erhältlich ist der Tronsmart Spunky Beat bei Amazon* zum Preis von 29,99 Euro.
Wie immer teste ich für jeden ganz einfach nachvollziehbar. Für den Test lade ich die Dinger komplett auf, in diesem Fall das Case und die Stöpsel, höre Musik bis der Akku leer ist und lade sie im Case wieder auf. So lange, bis auch der Akku im Case leer ist.
Als Musik habe ich bei Google Play Music eine Playlist „Alltime Favorites“, in der aktuell 141 Titel zu finden sind. Von Klassik über Pop, Elektro, Hardrock, Filmmusik, Jazz, Funk, Soul usw. Von allem etwas. Dazu höre ich Podcasts und Hörbücher. Ein Equalizer kommt bei mir nicht zum Einsatz.
Natürlich bewerte ich auch solche Sachen wie Verarbeitungsqualität, Konnektivität, Tragekomfort usw. denn ich treibe auch Sport und trage sie dabei.
Am Ende schreibe ich auf, was ich gut finde, was ok und was ich nicht gut finde.
Natürlich sind das meine ganz persönlichen Eindrücke und gerade der Klang, aber auch die Akkulaufzeit hängt extrem vom eigenen Nutzungsverhalten und Hörgewohnheiten ab.
Nicht zuletzt von der Auswahl der passenden Aufsätze die zum sehr großen Teil den Klang beeinflussen. Dazu habe ich hier mal ein paar Tipps zusammengetragen -> Link
Was ich gut finde:
Die Liste der Ausstattung liest sich auf jeden Fall schon mal gut. Denn es nicht wirklich viele solcher TWS-Headsets, die neben Bluetooth 5.0 mit aptX aufwarten können. Dazu noch eine Touchbedienung, bei der man sogar die Lautstärke ändern kann. Richtig cool finde ich aber die Möglichkeit, dass Case auf zwei Arten zu laden. Entweder per USB Typ-C Kabel oder mit dem integrierten USB-Kabel an jeder USB-Buchse.
Wie es sich für ein gutes TWS Headset gehört, gibt es keinen wirklichen Master mehr. Das heißt, dass es keine Rolle mehr spielt, ob man den linken Ohrstöpsel zuerst nutzt und später erst den rechten dazu nimmt oder umgekehrt. Und das funktioniert wirklich gut. Wichtig ist nur, dass man bei der ersten Verbindung beide aus den´m Case nimmt, kurz wartet und dann beide Ohrstöpsel für sich mit dem Bluetooth des Smartphone verbindet. Ist aber in der deutschen Anleitung gut erklärt.
Eher ein Marketinggag ist der Hinweis darauf, dass man das Headset trennen kann. Also dass man selbst z.B. den rechten Ohrstöpsel nutzt und der Partner den linken und zusammen Musik hört. Das können alle. Es ist wohl eher gemeint, dass man selbst den rechten Ohrstöpsel mit seinem Smartphone nutzen kann und der Partner den linken mit seinem Smartphone. Was auch problemlos funktioniert, wenn beide jeweils beide Ohrstöpsel per Bluetooth verbunden haben.
Echt toll ist die sehr geringe Latenz beim Video schauen oder Spielen. Eigentlich gibt es keine merkliche Verzögerung zwischen Wort und Bild. Ein Manko von vielen TWS Headsets, aber hier gibt es keine. Zumindest bemerke ich keine.
Überzeugen kann aber der Klang. Und zwar bei der Wiedergabe von Musik und auch beim Telefonieren. Beim Telefonieren klingt es laut Gegenüber sehr sauber und klar ohne störende Nebengeräusche. Man selbst hört den Anrufer auch sehr klar und deutlich. Absolut überzeugende Vorstellung, die ich selbst bei erheblich teureren Konkurrenten nicht so gut empfand.
Was ich ok finde:
Packt man das Headset aus, findet man in der Verpackung neben dem Case noch die beiden Ohrstöpsel, zwei weitere Größen an Aufsätzen, ein kurzes USB Typ-C Ladekabel und eine deutsche Kurzanleitung. Soweit so normal.
Die Verarbeitung ist ok, auch wenn diese Schlaufe aus Kunstleder sehr billig wirkt und sicher nicht lange halten wird. Ansonsten gibt es vorne 4 LEDs zur Anzeige des Akkustands des Case und auf der Rückseite die USB Typ-C Buchse. An der Unterseite ist das integrierte USB Ladekabel untergebracht. Das Kabel ist extrem dünn und so sollte man es idealerweise nicht hängend laden lassen. Aber eine USB Buchse findet man heute eigentlich überall.
Wasserdicht ist das Tronsmart Spunky Beat nicht, auch wenn man es in diversen Shops immer wieder suggeriert bekommt. Es ist lediglich nach IPX5 spritzwassergeschützt. Es taugt also zum joggen im Freien bei Regen, aber nicht zum Duschen oder gar zum Schwimmen.
Der Tragekomfort ist ok, was aber primär davon abhängt, ob man die für sich passenden Aufsätze findet. Die mitgelieferten sind ok, aber hier habe ich beschrieben, wie man für sich bessere Alternativen finden kann.
Beim Sport sitzt es gut, allerdings hängt es halt von der Sportart ab. Viel Springen oder hektische Bewegung lassen auch dieses herausfallen. Aber bei „normalen“ Aktivitäten halten sie gut.
Die Touch Bedienung ist ebenfalls in Ordnung. Dank der großen Touch-Fläche trifft man eigentlich immer und Befehle werden direkt umgesetzt. Allerdings gelingt es nicht immer einen Befehl wie z.B. das Lauter machen durch 3-maliges Drücken direkt umzusetzen. Das muss man ein bisschen trainieren, um die richtige Geschwindigkeit zum Drücken heraus zu finden.
Ansonsten ist die Bedienung recht eingängig. Einmal drücken steuert Play und Pause. 2 Sekunden links oder rechts gedrückt halten springt einen Titel vor oder zurück. Dreimal drücken links erhöht die Lautstärke, dasselbe rechts reduziert die Lautstärke. Doppeltes drücken links oder rechts aktiviert den Sprachassistenten. Kommt ein Telefonat rein, kann man dieses durch Drücken Annehmen bzw. Auflegen, durch gedrückt halten Abweisen usw.
Übrigens kann man das Tronsmart Spunky Beat auch durch langes gedrückt halten auch selbst Ein- oder Ausschalten, denn leider schaltet es sich nicht immer automatisch ein, wenn man es entnimmt und umgekehrt schaltet es sich nicht aus, wenn man es wieder ins Case legt, wo sie übrigens magnetisch gehalten werden.
Einen Reset führt man durch, indem man beide Ohrstöpsel zurück in das Case legt und dann beide Tasten für mehr als 8 Sekunden gedrückt hält. Die LEDs an den Ohrstöpseln fangen an in rot und blau zu blinken. Nun beide Ohrstöpsel kurz aus dem Case entnehmen und wieder einsetzen. Nun wird das TWS Headset zurückgesetzt.
Der Akku im Case hat eine Kapazität von 350 mAh und jedes Earpiece jeweils 35 mAh. Die Laufzeit soll bis zu 7 Stunden betragen, was ich aber leider ich ganz bestätigen kann. Zuerst einmal gilt diese Angabe bei 50% Lautstärke, die selbst mir viel zu leise ist. Bei normale Hörlautstärken sind es bei mir 3 Stunden und 17 Minuten gewesen.
Laut Hersteller soll man das Headset 5 Minuten im Case laden können und kann dann wieder eine Stunde Musik hören. Auch das ist eher ein kühnes Rechenexempel, denn in der Realität wurden daraus magere 26 Minuten. Aber ok, denn die Konkurrenz ist das auch nicht besser.
Der Klang an sich ist für ein TWS Headset wirklich absolut in Ordnung. Noch mal satter und detailreicher als das schon gute Haylou GT2 (Testbericht). Tolle Bässe, angenehme Mitten mit einer leichten Betonung des unteren Mitteltonbereich, der vor allem Sängern die gewünschte Fülle gibt und einem minimal überzogenen Hochtonbereich, der aber wohl vielen Hörern gefallen dürfte.
Die Bühne baut sich relativ breit und tief auf. Das ist wirklich erstaunlich für diese Bauart. Allerdings sollte man nicht auf maximale Lautstärke gehen, denn dann werden die Höhen echt nervig und bohren sich mitten ins Hirn. Überhaupt ist dieses Headset eher für bassbetonte Musik geeignet oder durch die Stimmgewalt für Hörbücher und Podcasts.
Alles im allem absolut in Ordnung und bei „normalen“ Lautstärken macht das Hören wirklich Spaß, wenn da nichts das Problem wäre, welches ich als nächstes beschreibe.
Was ich nicht gut finde:
Ein Kritikpunkt ist die Stabilität der Verbindung trotz Bluetooth 5.0. Nicht mal so sehr die Reichweite, denn die ist ok, aber beim Musik hören setzt immer wieder einer der beiden Ohrstöpsel kurz aus. Als ob halt die Verbindung kurzzeitig abbricht. Das nervt extrem. Genauso hatte ich immer wieder mal so eine Art Kratzen zu hören bekommen. Also ob der Empfang gestört wurde. Egal ob das Case direkt bei mir lag oder ein paar Meter weg. Zumal dieses Geräusch lauter war als die Musik, was nicht nur erschreckt, sondern auch in den Ohren weh tut.
Wenn man das Case des Tronsmart Spunky Beat z.B. mit dem des Haylou GT2 (Testbericht) vergleicht, dann ist das Tronsmart schon merklich wuchtiger. Und entgegen allen Befürchtugen ist ein fehlender Deckel eher ein Vorteil als Nachteil, denn ich nutze wie beschrieben das GT2 jeden Tag in der Hosentasche und bislang ist noch nicht einmal ein Ohrstöpsel heraus gefallen. Und das Case hat ebenfalls ein Ladekabel integriert. Gerade wenn es kompakt sein soll, ist das Tronsmart im direkten Vergleich im Nachteil und das bei geringerer Akkukapazität.
Etwas sinnlos sind auch die LED-Ringe um die Touch-Oberfläche. Erstens sehe ich diese sowieso nicht, dafür Mitmenschen drumherum. Vor allem nachts kann das zu Konflikten mit dem Partner führen, wenn man im Bett noch etwas Musik hören möchte und die Ohrstöpsel munter bunt vor sich hin blinken.
Fazit:
Ist das Tronsmart Spunky Beat TWS Headset empfehlenswert? Leider nein, was an den Problemen bei der Stabilität der Verbindung und den permanenten Störgeräuschen liegt. Ich glaube auch nicht, dass es sich um einen Defekt handelt, denn man kann bei einer Recherche z.B. auf Reddit dieses vermehrt nachlesen. Der Klang ist gut, der Akku hält ausreichend lang, man kann es auf zwei Arten laden und es ist verhältnismäßig günstig. Aber diese Aussetzer vermiesen einem am Ende den ganzen Spaß. Daher gibt es leider auch kein Gütesiegel.
Offenlegung: Mobi-test.de hat dieses Gerät auf eigene Kosten bei Amazon gekauft. Es wurde nicht vom Hersteller bzw. Onlineshop als Leihgabe bzw. als Geschenk zur Verfügung gestellt. Diese Offenlegung dient der Transparenz.
Tronsmart Spunky Beat
Kurzfassung
+ gute Akkulaufzeit
+ aptX
+ Mehrere Möglichkeiten zum Laden
+ Bedienung
+ gute Freisprechfunktion
+ ordentlicher Klang
+ niedrige Latenz
– Verbindung bricht immer wieder ab
– etwas großes Case