Urbanista Stockholm Plus Semi-In-Ear Headset im Test

Brandneu ist das Urbanista Stockholm Plus Headset und wir haben es schon im Test, denn wie immer wollen wir wissen, ob es sein Geld wert ist oder nicht, zumal gegenüber dem Vorgänger massiv verbessert sein soll.

Zu den Urbanista Stockholm Plus bin ich dieses mal nicht über myDealz gekommen, sondern Facebook, als ich mich dort verklickt habe. Gegenüber dem „normalen“ Urbanista Stockholm gibt es ein verbessertes Case mit mehr Akkukapazität und optimierte Mikrofone. Ansonsten ist wohl alles beim alten geblieben. Mit Markus habe ich in Folge 139 des Podcast schwer diskutiert, was die Klangqualität der Urbanista Stockholm Plus, denn da gehen unsere Meinungen weit auseinander. Ich bin eher der Spaß-Hörer, der schon wert auf die Klangqualität legt, aber die Spielfreude im Vordergrund sieht. Derzeit nutze ich bekanntlich tagtäglich die Samsung Galaxy Buds Live (Testbericht) und auf der Ersatzbank liegen bei mir die Tronsmart Onyx Ace (Testbericht). Mit beiden werde ich die Urbanista Stockholm Plus vergleichen, denn beide kosten mittlerweile ebenfalls unter 70 Euro, das Tronsmart sogar unter 40 Euro. Also ein spannender Vergleich, denn in den letzten Tests hat Urbanista in Markus und mir echte Fans gefunden, die den unverfälschten, satten Klang lieben gelernt haben.

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Technische Daten Urbanista Stockholm Plus:

  • 12 mm Treiber
  • 20 Hz – 20 kHz
  • Bluetooth 5.0
  • Bluetooth Profile HSP, HFP, A2DP, AVRC (was ist das?
  • Bluetooth Codec AAC, SBC (was ist das?
  • Freisprechfunktion
  • Touchbedienung
  • Sprachassistenten
  • spritzwassergeschützt nach IPX4 (was bedeutet das?)
  • USB Typ-C
  • 59 x 52 x 22 mm (Case)
  • 4 g (pro Earpiece)
  • 50 g (gesamt mit Case)
  • 30 mAh (Earpiece)
  • 500 mAh (Case)

Produktseite: urbanista.com/de/stockholm-plus

Deutsche Bedienungsanleitung: support.urbanista.com/Stockholm_plus_Standard_Manual.pdf

Erhältlich ist das Urbanista Stockholm Plus in den Farben weiß, schwarz, rosa, grün und grau bei Amazon* zum Preis ab 34,95 Euro. Das angepriesene 90-tägige Rückgaberecht gilt übrigens nur für ungeöffnete Ware und der Rückversand muss selbst bezahlt werden!!!

Wie ich genau teste und worauf ich dabei so achte, habe ich hier im Detail beschrieben -> Link

Natürlich bewerte ich auch solche Sachen wie Verarbeitungsqualität, Konnektivität mit Android und iOS, Tragekomfort usw. denn ich treibe auch Sport und trage sie dabei. Am Ende schreibe ich auf, was ich gut finde, was ok und was ich nicht gut finde. Wie immer ist alles meine ganz persönlichen Meinung und gerade der Klang, aber auch die Akkulaufzeit hängen extrem vom eigenen Nutzungsverhalten und Hörgewohnheiten ab. Das auch mit einer der Gründe, warum wir unsere Testberichte eher kurz halten, denn niemand elend lange Texte lesen und daher konzentrieren wir uns auf besonders erwähnenswerte Merkmale.

Was ich gut finde:

Die Verarbeitung der Urbanista Stockholm Plus fällt direkt positiv auf, wenn man es auspackt. Apropos auspacken. Neben dem Case mit den beiden Ohrstöpseln befindet sich darin noch ein (wirklich) kurzes USB Typ-C Kabel und eine Anleitung. Das Case und auch die Gehäuse der Ohrstöpsel haben einen leicht gummiartigen Überzug, der sich wirklich gut anfasst, aber leider schon nach kurzer Zeit an den Kanten Spuren von Abrieb zeigt. Das gilt aber primär nur für das Case, denn dieser Überzug verhilft dem Headset zu einem wirklich hervorragenden Tragekomfort. Selbst bei Burpees, Jumpings Jacks oder Seilspringen bleiben die Ohrstöpsel an Ort und Stelle. Daran ändert auch starkes Schwitzen nicht mehr viel. Aber zurück zum Case. Es ist rechteckig und flach gehalten, womit es sehr gut in der Hosentasche verschwinden kann. An der Front sind vier kleine LEDs zu sehen, die über den Akkustand des Case informiert. An der Außenseite die USB Typ-C Buchse. Klappt man den Deckel auf, dann sieht man ein kleines Logo, der eigentlich eine Taste ist. Die beiden Ohrstöpsel werden magnetisch gehalten und lassen sich sehr einfach entnehmen.

Das Plus im Urbanista Stockholm Plus steht unter anderem für ein Plus an Akkulaufzeit, denn der verbaute Akku wurde auf 500 mAh vergrößert. Der 30 mAh Akku der beiden Ohrstöpsel sind hingegen relativ klein geraten, was sich natürlich auf die Nutzdauer auswirkt. So waren bei mir im Test bei etwas höheren, für viele eine normale Laustärke, der Akku nach 3 Stunden und 12 Minuten leer. Allerdings lassen sich beide Ohrstöpsel noch 4 mal komplett aufladen und beim 5. Ladevorgang reicht es dann noch einmal für 2 Stunden und 29 Minuten.

Auch die sehr einfache und vor allem eingängige Bedienung per Touch weiß zu überzeugen. Die Touchfläche wird durch das Logo gekennzeichnet und setzt Berührungen nahezu perfekt um. Selbst Befehle wie 2x drücken werden einwandfrei erkannt und umgesetzt. Das Headset lässt sich auch ohne Case ein- oder ausschalten, wenn man es jeweils 10 Sekunden gedrückt hält. Einmaliges Drücken links reduziert die Lautstärke, rechts erhöht diese. Zweimaliges Drücken steuert Play und Pause bzw. startet den Sprachassistenten. Drückt man links oder rechts für 2 Sekunden, springt man einen Titel zurück oder nach vorne. Kommt ein Anruf rein, kann man diesen durch zweifaches Drücken annehmen oder durch gedrückt halten ablehnen. Für einen Reset auf die Werkseinstellungen legt man beide Ohrstöpsel in das Case und hält die Logo-Taste im Case für 10 Sekunden gedrückt, bis die vier LEDs an der Front blinken.

Positiv zu bewerten ist auch die Verbindung und die sehr niedrige Latenz. Beide Ohrstöpsel können einzeln genutzt werden und zu jeder Zeit gewechselt oder der zweite dazu bzw. entfernt werden. Ohne Probleme wird dabei die Art der Verbindung geändert und wird auch über hohe Distanzen gehalten. Allerdings bewerte ich die Reichweite nicht mehr, da diese zu sehr von den baulichen Gegebenheiten abhängt.

Sehr gut gefällt mir auch die Sprachqualität bei Telefonaten, da Stimmen sehr klar und deutlich zu hören sind und auch man selbst wird sehr gut verstanden. Das liegt an den offensichtlich wirklich guten Mikrofonen, die einen effektiven Geräuschfilter bieten.

Was ich nicht gut finde:

Warum es keine Trageerkennung gibt, ist dieser Preisklasse wirklich eine Frage wert, denn viele sehen das als unnötigen Luxus, aber für mich ist das mittlerweile unverzichtbar, denn ich habe den Stöpsel schneller aus dem Ohr geholt, als irgendwas zu drücken, um die Wiedergabe zu pausieren. Vor allem, wenn man sich unterhalten möchte/ muss. Denn viele empfinden einen Stöpsel im Ohr zu haben als unhöflich, auch wenn man nicht hört.

Der Klang gefällt mir leider auch nicht wirklich, denn das Urbanista Stockholm Plus klingt dünn. Kenner sagen dazu „höhenbetont“ und das erklärt den Klangcharakter mit nur einem Wort. Es mangelt an den Bässen und das ist bei vielen mit das wichtigste Kaufkriterium, auch wenn das die eher audiophilen Hörer auf die Barrikaden bringen wird. Die Mitten und Höhen wissen dagegen absolut zu gefallen, denn es klingt sauber, klar und offen. Je nach Musik bekommt man auch eine sehr breite Bühne geboten, die sogar eine Staffelung in der Tiefe erlaubt, wenn man genauer hinhört. Nur wenn es zu laut wird, dann fangen die Höhen ein wenig das zischeln an, aber alles im normalen Rahmen. Alles im allem erinnert mich das Stockholm Plus rein klanglich gesehen sehr stark an die Apple AirPods 2 (Testbericht). Leider werden keine hochwertigen Audio-Codecs wie aptX unterstützt.

Fazit:

Ist das Urbanista Stockholm Plus empfehlenswert? Nein, denn natürlich kann man über den Klangcharakter streiten, aber mir gefällt er eben nicht. Ein bisschen Wumms muss sein und dass es funktioniert, hört man beim Tronsmart Onyx Ace (Testbericht). Über audiophilen Klang braucht man bei einem kabellosen Headset für weit unter 100 Euro nicht diskutieren. Erst recht nicht, wenn die Quelle ein Streamingdienst ist, bei dem der Aufpreis für bessere Qualitäten gespart wird und das eigene Smartphone keine hochwertigen Codecs unterstützt, die das Urbanista Stockholm Plus leider auch nicht bietet. Und am Ende muss das Headset klanglich überzeugen, denn mit dem hervorragenden Tragekomfort, der guten Bedienbarkeit oder der guten Verbindungsqualität lockt man keine Kunden zur Kasse. Und weil es eben das Tronsmart Onyx Ace (Testbericht) nicht schlechter macht, aber klanglich einfach mehr Spaß macht, oder die Samsung Galaxy Buds Live (Testbericht), die mittlerweile auch immer wieder für unter 70 Euro zu haben sind und in allen Disziplinen die Urbanista Stockholm Plus alt aussehen lassen. Daher vergebe ich das Gütesiegel dieses mal nicht.

Offenlegung: Mobi-test.de hat dieses Gerät auf eigene Kosten direkt beim Hersteller gekauft. Es wurde nicht vom Hersteller bzw. Onlineshop als Leihgabe bzw. als Geschenk zur Verfügung gestellt. Diese Offenlegung dient der Transparenz.

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Peter W.
Urbanista Stockholm Plus

Zusammenfassung

+ sehr gute Verarbeitung
+ gute Reichweite
+ einfache Bedienung
+ geringe Latenz

– dünner Klang
– keine Trageerkennung