SoundPEATS Air 3 im Test – wie gut ist dieses günstige Semi-In-Ear Headset wirklich?

Mit dem SoundPEATS Air 3 habe ich das neueste Semi-In-Ear TWS Headset von SoundPEATS im Test und ich bin sehr gespannt, wie sich diese günstige Headset im Vergleich zu einem gleichteuren Konkurrenten schlägt.

Mittlerweile habe ich mehrere Dutzend dieser günstigen In-Ear Headsets getestet und kann es einfach nicht lassen. Schon gar nicht, wenn ein Hersteller mich anschreibt und seine neueste Neuheit als das Beste überhaupt angepriesen wird. Wie man Sohn sagt, „triggert“ mich so etwas direkt und so habe ich mir mal ein Testmuster besorgt. Damit es fair bleibt, habe ich mir unsere Bestenliste geschnappt und daraus die TaoTronics SoundLiberty 92 (Testbericht) für den Vergleich herangezogen, da sie nur etws weniger kosten und ebenfalls Semi-In-Ears sind. Dazu natürlich noch die direkten Vorgänger in Form der SoundPEATS TrueAir2+ (Testbericht). Im Podcast haben wir übrigens vor kurzem einen eigenen Podcast zum Thema Headsets und Codecs veröffentlich -> Link

Wer möchte, kann Mitglied in der Facebookgruppe von Soundpeats werden (Link). Natürlich bewerte ich auch solche Sachen wie Verarbeitungsqualität, Konnektivität mit Android und iOS, Tragekomfort usw. denn ich treibe auch Sport und trage sie dabei. Am Ende schreibe ich auf, was ich gut finde, was ok und was ich nicht gut finde. Wie immer sind das meine ganz persönlichen Eindrücke und gerade der Klang, aber auch die Akkulaufzeit hängen extrem vom eigenen Nutzungsverhalten und Hörgewohnheiten ab. Das auch mit einer der Gründe, warum wir unsere Testberichte eher kurz halten, denn niemand elend lange Texte lesen und daher konzentrieren wir uns auf besonders erwähnenswerte Merkmale. Wie ich genau teste und worauf ich dabei so achte, habe ich hier im Detail beschrieben -> Link

Technische Daten SoundPEATS Air3 :

  • 14,2 mm Treiber
  • Qualcomm QCC3040 Chipsatz
  • Bluetooth 5.2
  • Bluetooth Profile HSP, HFP, A2DP, AVRCP (was ist das?
  • Bluetooth Codec SBC, AAC, aptX, aptX Adaptive (was ist das?
  • Freisprechfunktion
  • Touchbedienung
  • Low-Latency Modus mit 60 ms
  • spritzwassergeschützt nach IPX5 (was bedeutet das?)
  • USB Typ-C
  • 49,3 x 47,2 x 22,2 mm (Case)
  • 4 g (pro Earpiece)
  • 33 g (gesamt mit Case)
  • 30 mAh (Earpiece)
  • 220 mAh (Case)

Produktseite: isoundpeats.com/air3

Deutsche Bedienungsanleitung: soundpeats.com/Air3_User_Manual.pdf

Erhältlich ist das SoundPeats Air3 Semi-In-Ear Headset in schwarz bei Amazon* zum Preis von 55,99 Euro.

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Was ich gut finde:

Im Lieferumfang der gewohnte Anblick. Das Case mitsamt Headset, ein USB Typ-C Ladekabel und eine deutsche Kurzanleitung. Zuerst einmal ist das Case und auch die beiden Ohrstöpsel sehr kompakt und leicht. Viel kleiner geht nun wirklich nicht mehr und ja, optisch sehen die natürlich irgendwie aus, wie die AirPods 3 (Testbericht). Na und? Mal ehrlich. Alle Autos sehen irgendwie gleich aus. Obwohl es Plastik durch und durch ist, ist die Verarbeitung absolut in Ordnung. Das Case steht leider nicht von selbst, liegt aber durch seine Formgebung gut in der Hand bzw. in der Tasche. An der Front findet man eine kleine LED und eine Taste , unten die USB Typ-C Buchse. Die Klappe ist etwas leichtgängig und klappt gerne mal zu, wenn sie nur minimal berührt wird. Die Entnahme der beiden Ohrstöpsel ist relativ einfach, da man sie am Kopf greifen kann.

Die Ohrstöpsel sind typische Semi-In-Ear Vertreter und werden per Touch am Logo bedient. Die Stängel sind im direkten Vergleich zum SoundPEATS TrueAir2+ (Testbericht) kürzer geworden und sind im Ohr kaum zu sehen. Das niedrige Gewicht von 4 Gramm sind im Ohr nicht zu spüren. Das kommt dem Tragekomfort sehr entgegen und so kann man die SoundPEATS Air 3 viele Stunden im Ohr tragen, ohne das es stört oder gar weh tut. Das trifft auch beim Sport zu. Natürlich werden sie bei extremen Bewegungen irgendwann aus dem Ohr fallen, aber beim „normalen“ Sport halten sie sehr gut. Ich mache viel Cardio mit Burpees, Seilspringen oder auf dem Laufband. Zu keinem Zeitpunkt hatte ich Angst, dass ich das Headset verliere.

Bei der Ausstattung können die SoundPEATS Air3 mit dem aptX und aptX Adaptive (was ist das?glänzen, aber auch hier gilt zu bedenken, dass die komplette Kette den Codec auch unterstützen muss und die Musikquelle auch die entsprechenden Qualitäten liefert. Denn aptX nützt nichts, wenn man Spotify Free nutzt, was wir aber hier genauer erklärt haben -> Link

Wasserdicht ist das SoundPEATS Air 3 zwar nicht, aber spritzwassergeschützt nach IPX5, so dass man damit auch im Regen joggen kann oder stark schwitzen. Zum Duschen taugt es aber nicht. Vorhanden ist auch eine Trageerkennung, die sogar richtig gut funktioniert. Allerdings pausiert die Wiedergabe, wenn man zuvor mit beiden gehört hat und dann einen herausnimmt und ins das Case einsetzt. Übrigens ist es völlig normal, dass man mit Semi-In-Ear Headsets die Umgebung besser hört, als mit „echten“ In-Ears. Sie liegen in der Ohrmuschel und stecken nicht direkt im Gehörgang. Wer diese Tatsache bei einem halboffenen Headset bemängelt, hat offensichtlich deren Sinn nicht ganz verstanden.

Beim Akku kann das SoundPEATS Air3 durchaus überzeugen, denn mit einer Ladung sind bei mir bis zu 4 Stunden und 48 Minuten bei normalen Hörlautstärken drin. Im Case kann es zweimal aufgeladen werden, aber beim dritten mal reicht es gerade noch mal für 26 Minuten. Macht zusammen rund 18 Stunden und passt damit zur Werksangabe und übertrifft diese sogar noch ein wenig. Leider gibt es keine kabelloses Laden per Qi mehr. Bei der Latenz ist auch grünes Licht zu geben, denn auch wenn der versprochene Gaming-Modus nicht wirklich bemerkbar ist, ist die Latenz an sich schon gering und auch zum Zocken geeignet.

Und wie klingen die SoundPEATS Air3? Naja, für den Preis gar nicht mal so schlecht. Da muss man einfach mal die Kirche im Dort lassen. Wenig überraschend klingen sie exakt wie die SoundPEATS TrueAir2+ (Testbericht) und das heißt mit einem modernen Klangcharakter, bei dem die Bässe und die Höhen etwas hochgedreht wurden. Das macht wirklich Spaß, denn die Bässe liefern ordentlich ab und passen gut zu den Mitten und den Höhen. Aber je lauter man hört, umso mehr verzerren es an beiden Enden. Die Bässe fangen das Dröhnen an und die Höhen zu schreien. Man merkt eben, dass sie bei hohen Pegeln ordentlich überfordert sind. Also eine Stufe zurück von der Lautstärke und schon macht es wieder Laune. Gilt im Übrigen auch für Telefonate. Gute Sprachverständigung und wenig Rauschen. Passt soweit.

Was ich nicht gut finde:

Beide Kritikpunkte sind exakt die gleichen wie bei den SoundPEATS TrueAir2+ (Testbericht). Die Bedienung per Touch ist sehr einfach und eingängig, aber reagiert entweder zu empfindlich oder gar nicht. Einmal drücken links reduziert die Lautstärke und dasselbe Rechts erhöht diese. Und sobald man mal den Sitz korrigieren möchte oder sonst wie dran kommt, hat man direkt die Lautstärke verändert. Zweimal drücken steuert Play und Pause, nimmt aber auch ankommende Gespräche an. Dreimal drücken links aktiviert den Gaming-Modus. Rechts dreimal gedrückt, aktiviert den Sprachassistenten. springt einen Titel vor oder zurück. Soweit so einfach. Aber versucht mal 1,5 Sekunden lang die linke oder rechte Taste zu drücken, die einen Titel zurück springt bzw. nach vorne und ein Telefonat beendet. Möchte man das Telefonat hingegen halten, muss die linke oder rechte Taste für 2 Sekunden gedrückt werden. Hat nie funktioniert und so beendet man 99% der Telefonate anstatt sie zu halten, weil das Headset zu ungenau arbeitet. Für einen Reset auf die Werkseinstellungen setzt man die Ohrstöpsel in das Case, lässt die Klappe offen und hält die Taste so lange gedrückt, bis die LED rot blinkt.

Weiterhin macht die Verbindung ein paar Probleme. Das Knacken der SoundPEATS TrueAir2+ (Testbericht) gibt es nicht mehr, aber die Reichweite ist nach wie vor mau und es gibt immer wieder Probleme beim Wechseln der Geräte. Multipoint gibt es nicht. So dass man es zuerst von Gerät 1 trennen muss, um es dann auf Gerät 2 zu verbinden. Oft genug wird es dann aber nicht mit dem Gerät 2 verbinden und das einzige was hilft, ist das einlegen in das Case und von vorne anzufangen.

Fazit:

Sind die SoundPEATS Air3 empfehlenswert? Ja, durchaus und ich vergebe auch das Gütesiegel, denn die TaoTronics SoundLiberty 92 (Testbericht) sind zwar nicht besser, aber so gut wie nicht mehr zu bekommen und werden in unserer Bestenliste die TaoTronics beerben. Mit den Air3 bekommt man einen guten Klang, eine ordentliche Akkulaufzeit, eine gut funktionierende Trageerkennung und einen guten Tragekomfort. Die Probleme bei der Bedienung nerven zwar, aber wer nicht viel telefoniert, wird diesen Mangel kaum bemerken.

Offenlegung: Mobi-test.de hat dieses Gerät auf Anfrage vom Hersteller als Geschenk erhalten. Unsere Berichterstattung ist davon nicht beeinflusst und bleibt gewohnt neutral und kritisch. Der Artikel ist, wie alle anderen auf unserem Portal, unabhängig verfasst und unterliegt keinerlei Vorgaben Dritter; diese Offenlegung dient der Transparenz.

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Peter W.
SoundPEATS Air3

Zusammenfassung

+ gute Verarbeitung
+ sehr kompakt und leicht
+ sehr guter Tragekomfort
+ guter Klang
+ gute Akkuaufzeit

– Bedienung etwas knifflig
– Probleme mit der Verbindung