Redmi AirDots S im Test – was ich gut finde und was nicht

Die Bezeichnung Xiaomi Redmi AirDots S ist zwar an sich falsch, aber ich habe sie im Test und möchte wissen, ob dieses neue TWS Headset etwas taugt. Das Fazit war am Ende doch überraschend.

Die ersten hießen ja noch Xiaomi AirDots (Testbericht) und der direkte Vorgänger zu den  Redmi AirDots S hieß dann schon Redmi AirDots. Das sind aber nur zwei, denn auch von Xiaomi/ Redmi habe ich bislang alle Modelle getestet, wie man in der Liste weiter unten sehen kann.

Und jetzt teste ich die Redmi AirDots S und damit die neueste Version, welche immer wieder auch mal als Xiaomi Redmi AirDots S zu finden sind.

Der größte Unterschied zu den Redmi AirDots liegt darin, dass es bei den Redmi AirDots S keine Master/Slave Abhängigkeit mehr gibt. Heißt, dass beim S beide Ohrstöpsel autark funktionieren und es keine Rolle mehr spielt, welcher zuerst genutzt wird. Desweiteren haben die Redmi AirDots S einen sogenannten Game Mode, der die Latenz reduzieren soll.

Im Alltag nutze ich derzeit das Haylou T15 (Testbericht) weil perfekter Sitz, guter Klang und sehr gute Akkulaufzeit.

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Technische Daten Redmi AirDots S:

  • 7,2 mm Treiber
  • Bluetooth 5.0
  • DSP/AAC/SBC
  • HFP/HSP/A2DP/AVRCP
  • Micro-USB
  • Freisprechfunktion
  • spritzwassergeschützt nach IPX4 (was bedeutet das?)
  • 4,1 g (pro Earpiece)
  • 25 mAh (Headset)
  • 350 mAh (Ladecase)

Produktseite: mi.com/redmiairdots-s

Deutsche Bedienungsanleitung: n/a

Das Redmi AirDots S ist derzeit nur in Farbe schwarz bei Händlern wie Gearbest zum Preis von 18,98 Euro* oder Aliexpress zum Preis ab 19,56 Euro* erhältlich.

Wie ich genau teste und worauf ich dabei so achte, habe ich hier im Detail beschrieben -> Link

Nicht zuletzt von der Auswahl der passenden Aufsätze die zum sehr großen Teil den Klang beeinflussen. Dazu habe ich hier mal ein paar Tipps zusammengetragen -> Link

Was ich gut finde:

In Punkto Abmessungen kann das Redmi AirDots S absolut überzeugen. Das Case ist sehr klein und damit handlich, was natürlich etwas zu Lasten der Akkukapazität geht, aber mit 350 mAh ist das noch mehr als ausreichend.

Die Ohrstöpsel sind ebenfalls sehr klein ausgefallen. Genauso klein wie die Haylou GT2 (Testbericht) und daher sitzen sie auch sehr gut. Kommt natürlich immer drauf an, wie die anatomischen Voraussetzungen sind, aber im Idealfall liegen die Ohrstöpsel in der Ohrmuschel komplett drin.

So kann ich mit ihnen problemlos Jumping Jacks machen, Burpees, Seilspringen und was auch immer. Sie sitzen einfach.

Überrascht hat mich der Klang der Redmi AirDots S. Beide Vorgänger waren eher langweilig. Ja, es kam Musik raus, aber mehr auch nicht. 

Die Redmi AirDots S haben mich direkt in den ersten Sekunden überzeugt. Sie machen wirklich richtig Spaß. Machen wir uns mal nichts vor. Aus so kleinen Ohrstöpseln kann kein fetter Bass kommen, aber was da raus kommt, kann sich durchaus hören lassen.

Auch der Mitteltonbereich kann man als gut bezeichnen, allerdings zurückhaltend, wobei man zugeben muss, dass die Klangcharakteristik die typische Badewannenkurve aufweist, wie sie leider so gut wie alle günstigen Headsets liefern. Also angehobene Tiefen und Höhen, die Mitten etwas reduziert. Das nimmt dem Headset die Chance auf einen ausgewogenen Klang.

Die Höhen sind dagegen wieder etwas überhöht, was sich aber noch im Rahmen hält. Die Bühne ist wie so oft in dieser Preisklasse eher eng und dadurch leidet auch ein wenig die Räumlichkeit.

Aber was schreibe ich da. Alles nur Text. Wir sprechen hier von einem Headset für um die 20 Euro, welches primär beim Sport benutzt wird. Und da müssen die einfach nur sitzen und anspornen. 

Apropos anspornen. Sehr laut können sie leider nicht, was aber auch kein großes Problem ist, denn es ist absolut ausreichend und so bekommt man noch etwas von seiner Umgebung mit.

Was ich ok finde:

Der Lieferumfang ist spärlich, denn neben dem eigentlichen Headset liegt dem Redmi AirDots S nur noch zwei Paar Ohrpolster und eine englische Kurzanleitung bei. Die Konkurrenz bietet wenigstens noch ein Ladekabel mit.

Die Verarbeitung des Case bzw. den Ohrstöpsel ist in Ordnung. Kein Highlight weil Plastik total, aber das Case klappt ordentlich zu, die beiden Ohrstöpsel werde gut im Case gehalten und lassen sich relativ einfach entnehmen.

Auf der Ausstattungsseite gibt es auch nichts außergewöhnliches. Lasst euch auf keinen Fall von einem angeblich vorhandenen aptX oder ANC täuschen. Beides bietet das Redmi AirDots S definitiv nicht. Einzig eine Geräuschunterdrückung beim telefonieren, aber das haben alle. Egal ob billig oder teuer.

Richtig wasserdicht sind die natürlich auch nicht, sondern nur spritzwassergeschützt nach IPX4 (was bedeutet das?). Das heißt, dass man mal im Regenschauer laufen kann oder stark schwitzen, aber duschen oder gar schwimmen hält es nicht aus.

Die Bedienung ist sehr einfach gehalten. Einmal drücken wechselt zwischen Play und Pause, zweimal drücken startet den Assistenten und kommt ein Anruf rein, kann man ihn durch einmaliges Drücken annehmen. Gedrückt halten lehnt diesen ab. Drückt man doppelt während des Telefonats, dann kann man das Gespräch zwischen dem Headset und Handy umschalten.

Die Lautstärke kann man nicht am Headset steuern, dafür haben die Tasten einen sehr guten Druckpunkt und der große Voreil gegenüber einer Touchbedienung ist, dass man auch mal den Sitz korrigieren kann, ohne direkt eine Aktion auszulösen. Hier ist das kein Problem.

Für den Reset legt man beide Ohrstöpsel in das Case und hält bei beiden die Taste für 15 Sekunden gedrückt.

Der Akku soll bis zu 4 Stunden durchhalten und das haben sie mit 3 Stunden und 48 Minuten beinahe erreicht. Das bei normalen Lautstärken. Bei maximaler Lautstärke ist es etwas weniger.

Das es nur eine Micro-USB Buchse zum Laden gibt ist für mich kein großes Problem, denn jeder wird ein entsprechendes Kabel zu Hause haben und in der Praxis gibt es bei der Geschwindigkeit des Ladens zwischen Micro-USB und USB Typ-C keinen Unterschied.

Was ich nicht gut finde:

Die Verbindung ist nach wie vor ein Problem, wenn auch nicht mehr so extrem wie bei den Vorgängern. Immer wieder muss man den Ohrstöpsel nochmals in das Case zurücklegen und wieder herausnehmen, um die Verbindung herzustellen. Alternativ könnte man das Headset durch gedrückt halten aus- und wieder einschalten, aber es nervt halt.

Auch beim Hören passiert es immer wieder mal, dass kurz die Verbindung an einem Ohrstöpsel kurzzeitig abbricht. Egal wie kurz das ist und dass die Verbindung sofort wieder steht. Es nervt.

Ich habe auch keine Ahnung, was dieser Game Modus sein soll. Den kann man nicht aktivieren und ich weiß nicht, wie das Headset dieses erkennen kann. Ist wohl reines Marketing Gelaber, denn die Latenz ist überdeutlich spürbar. Egal ob Filme schauen oder beim Spielen. Auch das nervt.

Fazit:

Ist das Redmi AirDots S empfehlenswert? Ja, das sind sie und ehrlich gesagt überraschenderweise. Denn die Vorgänger waren einfach nur lasch und die Konkurrenz wie das Haylou GT2 (Testbericht) eindeutig besser. Wer auf eine Bedienung per Touch besteht, dem empfehle ich das Haylou GT1 (Testbericht). Das Redmi AirDots S überzeugt mit gutem Tragekomfort, guter Akkulaufzeit, kompakter Bauform und einem sehr günstigen Preis. Nachteile sind nur die etwaigen Aussetzer bei der Verbindung und die deutliche Latenz. Für den Alltag trotzdem geeignet und daher gibt es das Gütesiegel.

Offenlegung: Mobi-test.de hat dieses Gerät auf eigene Kosten gekauft. Es wurde nicht vom Hersteller bzw. Onlineshop als Leihgabe bzw. als Geschenk zur Verfügung gestellt. Diese Offenlegung dient der Transparenz.

Peter W.
Redmi AirDots S
  • Verarbeitung/ Ausstattung
  • Verbindung/ Bedienung
  • Klang
  • Preis/ Leistung
3.6

Kurzfassung

+ kompakte Abmessungen
+ guter Sitz auch beim Sport
+ gute Akkulaufzeit
+ guter Klang

– Micro-USB Anschluss
– ab und zu Verbindungsprobleme

1 Kommentar zu „Redmi AirDots S im Test – was ich gut finde und was nicht“

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