Huawei Watch Buds im Test – wie gut ist die Smartwatch mit dem Headset?

Mit der Huawei Watch Buds habe ich ein echtes 2in1 Wearable im Test, in dem man eine komplette Smartwatch mit einem TWS In-Ear Headset kombiniert hat. Was schon sehr genial ist, aber wie funktioniert das alles im Alltag?

Auf den ersten Blick ist die Huawei Watch Buds der Huawei Watch GT 3 SE (Testbericht) bzw. der Huawei Watch GT 3 (Testbericht) sehr ähnlich. Nicht nur optisch, sondern auch technisch. Das Geheimnis hängt aber unter dem Display. Ein vollwertiges In-Ear Headset. Also immer mit dabei und die Akkus des Headsets werden aus dem Akku der Uhr aufgeladen. Kein neues Konzept, denn mit dem Aukey Airpower Wearbuds (Testbericht) gab es das schon mal, aber alles andere als schön und brauchbar. Die Huawei Watch Buds möchte das alles besser machen. Eine vollwertige Smartwatch ohne Abstriche und dazu noch ein vollwertiges, super kleines In-Ear Headset, welches sogar über ANC verfügt. Wie sich diese Kombination im Alltag schlägt, habe ich sehr ausführlich ausprobiert.

Auch wichtig zu wissen ist, dass ich eine Smartwatch rund um die Uhr trage und wie genau ich teste, ist hier ausführlich beschrieben (Link zum Artikel). Das Headset werde ich wie gewohnt mit meiner Test-Playlist testen und bewerten.

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Technische Daten Huawei Watch Buds:

  • HarmonyOS 2
  • Android ab 7 und iOS ab 9.0
  • 1,43″ AMOLED Display mit 466 x 466 Pixel
  • Kirin A1 Prozessor
  • 4 GB interner Speicher
  • 32 MB RAM
  • Bluetooth 5.2
  • Schrittzähler
  • Pulsmesser
  • Schlafüberwachung
  • Benachrichtigungen
  • Telefonfunktion
  • GPS / GLONASS / Galileo / Beidou / QZSS
  • NFC
  • VO2max Berechnung (was bedeutet das?)
  • Watch ist wasserdicht bis 5 ATM (was bedeutet das?)
  • Buds sind spritzwassergeschützt IP54 (was bedeutet das?)
  • Armband mit 22 mm Standardbreite
  • 47 x 47 x 15 mm (Watch)
  • 22 x 10 x 10 mm (Headset)
  • 42,6 g
  • 4 g (Headset)
  • 455 mAh

Produktseite: huawei.com/de/huawei-watch-buds

Deutsche Bedienungsanleitung: n/a

Erhältlich ist die Huawei Watch Buds in schwarz bei Amazon* zum Preis von 499,99 Euro.

Niemand vermutet bei der Huawei Watch Buds das gewisse Extra

Was ich gut finde:

Wie immer beginnt alles mit dem Auspacken. In der Verpackung der Huawei Watch Buds befindet sich schon mal die Watch mit den beiden innliegenden Earbuds, auf denen Ohrpolster der Größe M montiert sind. Dazu gibt es noch je ein Paar Ohrpolster in der Größe S und L. Weiterhin die Ladeschale und eine deutsche Kurzanleitung. Die Watch besteht aus Edelstahl und ist wie oben beschrieben der Huawei Watch GT 3 (Testbericht) bzw. der Huawei Watch GT 3 SE (Testbericht) sehr ähnlich. Rein äußerlich unterscheidet sich die Huawei Watch Buds in drei Punkten. Zuerst mal die seitliche Taste. Diese ist bei der Huawei Watch Buds mittig angebracht. Über diese Taste muss ich mich leider weiter unten noch auslassen. Obwohl die Watch geöffnet werden kann, ist sie bis 5 ATM wasserdicht (was bedeutet das?).

Dann ist sie knapp 4 mm höher als ihre Schwestern, was aber im Alltag komischerweise gar nicht so auffällt. Vielleicht bin ich es ja schon gewohnt, weil ich am linken Arm immer die Apple Watch Ultra trage. Wie das im direkten Vergleich aussieht, ist weiter unten auf Vergleichsbildern zu sehen. Ein Kollege trägt noch eine Huawei Watch GT 2 und auch die habe ich mal neben die Huawei Watch Buds gelegt. Übrigens trage ich die Huawei Watch Buds während des Tests am rechten Arm, bin also für einen Test mit zwei ausgewachsenen Smartwatches anzutreffen. Die Pixel Watch (Testbericht) ist übrigens nur 1,2 mm dicker, also alles andere als „fett“, wie viele meinen. Eher unauffällig ist auch die Taste an der Vorderseite unterhalb des Display. Nur durch eine Riffelung vom Gehäuse abgesetzt, sitzt hier die Taste zum entriegeln der Klappe. Drückt man diese Taste, klappt das Display ein Stück auf, welches man dann komplett aufklappen kann.

Nun hängen magnetisch die beiden Ohrstöpsel unter dem Display und warten nur noch darauf, ins Ohr gesteckt zu werden. In dieser Zeit werden sie bereits mit der Watch bzw. dem Smartphone verbunden. Alles nahtlos, so dass es eigentlich keine Verzögerung gibt. Nun folgt ein weiteres Extra, denn den beiden Ohrstöpseln ist es völlig egal, auf welcher sie im Gehäuse lagen und dann ins Ohr eingesetzt werden. Wie auch immer das Huawei gelöst hat, erkennen die beiden Ohrstöpsel, auf welcher Seite sie ins Ohr gesetzt wurden und passen die Ausrichtung automatisch an. Das geniale dabei – es funktioniert perfekt und man muss sich keine Gedanken mehr über Links oder Rechts machen. Auch beim Einsetzen in die Uhr muss man auf keine besondere Ausrichtung achten. Ok, die Ohrpolster müssen immer nach oben zeigen, aber durch die beiden umlaufenden, silbernen Ringe werden die beiden Ohrstöpsel immer geladen.

Ansonsten unterscheidet sich das Gehäuse nur noch darin, dass es kein extra Mikrofon oder Lautsprecher mehr gibt. Hat man ja im Headset, also konnte man sich das sparen. Das Armband hat die Standardbreite von 22 mm und ist ohne Werkzeug wechselbar. Also auch hier alles wie gehabt. Auf der Unterseite die ganzen Sensoren für den Puls und die Kontakte zum Laden. Apropos Laden. Wie immer sind bei mir alle Funktionen wie Always-On Display, automatische Helligkeit, alle Benachrichtigungen, ständige Puls, Schlafüberwachung, SpO2- und Stressmessung aktiviert. Also das volle Programm, um den Akku maximal zu belasten. Bei der Huawei Watch Buds hängt die Akkulaufzeit jetzt aber auch noch davon ab, wie oft bzw. wie lange man das Headset nutzt. Nutzt man das Headset nicht, muss es auch nicht aufgeladen werden und damit hält die Watch dann 3 Tage durch. Kommt das Headset mehrmals am Tag dazu, dann reduziert sich die Akkulaufzeit auf knapp einen Tag. Ist aber auch fast schon egal, denn das magnetische Ladepad lädt die Watch mitsamt den Earbuds mit 18 Watt auf und damit sind beide Akkus von 2% bis 100% in nicht einmal einer Stunde aufgeladen.

Die EarBuds der Huawei Watch Buds im Vergleich zu Nothing ear (2) und AirPods 3

Wie auch bei allen anderen Watches von Huawei kommt auch bei der Huawei Watch Buds die App Huawei Health (Android / iOS) zum Einsatz. Unter Android muss zuvor aber noch die Huawei AppGallery heruntergeladen werden, denn nur dort ist Huawei Health zu finden. Im Playstore gibt es diese App nicht mehr. Über Huawei Health muss man an dieser Stelle keine großen Worte verlieren, denn über sie habe ich in den diversen Tests allerlei gezeigt und beschrieben (Link zu den Tests). Im Bezug auf die Huawei Watch Buds ist aber noch ein wichtiges Feature in der Huawei Health App zu erwähnen, denn über sie werden auch die Buds verwaltet bzw. konfiguriert. Hier kann das ANC ein- oder ausgeschaltet werden bzw. der Aufmerksamkeitsmodus aktiviert werden. Weiterhin kann beim Equalizer aus vier Voreinstellungen auswählen. Einen eigenen Preset kann man nicht erstellen. Weiterhin gibt es hier einen Passtest und im Falle eine Falles, beim Verlust des Headsets, kann man diese finden lassen. Allerdings ost der abgespielte Ton sehr leise und kaum zu hören, wenn die Ohrstöpsel unter einem Kissen oder die Sofaritze gerutscht ist.

Das Headset der Huawei Watch Buds ist ein super kompaktes TWS In-Ear Headset, von dem es leider nicht viele Informationen gibt. Weder die Treibergröße, noch die Akkukapazität. Es ist aber extrem klein, so das es bei mir fast schon komplett in der Ohrmuschel versteckt werden kann. Mit den passenden Ohrpolster, man hat ja drei Größen zur Auswahl, findet man mit Sicherheit die für sich passende Kombination, deren korrekten Sitz man auch mit einem Passtest in der App kontrollieren kann. Der Tragekomfort der Buds ist hervorragend, wenn man sie beim Einsetzen leicht dreht, kippt und so den perfekten Sitz findet. Da fällt eigentlich nichts mehr aus dem Ohr. Zumindest aus meinen nicht. Egal ob Seilspringen, Jumping Jacks oder Burpees.

Die EarBuds der Huawei Watch Buds sind wirklich extrem klein

Das ANC kann sich nicht mit den „Großen“ messen, dafür ist es einfach zu klein, aber die Umgebungsgeräusche werden schon deutlich reduziert. Für diese kompakte Bauform schon sehr beachtlich. Das gilt auch für die Bedienung, die man per App noch ein Stück weit anpassen kann. Zweimal auf die Touchfläche tippen steuert Play und Pause bzw. nimmt Anrufe an oder lehnt diese ab. Dreimaliges Tippen schaltet die aktive Geräuschunterdrückung ein oder aus. Genial ist aber hierbei, dass dank Knochenleitungssensor nicht unbedingt die Touchfläche gedrückt werden muss, sondern auch alles rund um das Ohr herum. Also an der Schläfe, Ohrmuschel oder gar hinter dem Ohr. Stets werden die Befehle auch dort umgesetzt, was die Bedienung im Alltag extrem erleichtert. Übrigens spielt es keine Rolle, ob man Stereo hört oder nur mit einem Earbud.

Die Akkulaufzeit der beiden Buds soll mit aktiven ANC bei 3 Stunden liegen und ohne diese aktive Geräuschunterdrückung bei 4 Stunden. Im Praxistest waren es dann mit ANC exakt 2 Stunden und 46 Minuten bzw. 4 Stunden und 4 Minuten. Sozusagen jeweils eine Punktlandung. Das schöne bei der Huawei Watch Buds ist aber, dass das Headset immer geladen wird, sobald man es in die Uhr einlegt. Natürlich saugt das am Akku der Uhr, aber dazu gleich mehr. Fakt ist, dass man eigentlich immer ein voll aufgeladenes In-Ear Headset dabei hat und daran gewöhnt man sich sehr, sehr schnell. Kurz mal einen Podcast wie unseren hören? Klappe auf, Ohrstöpsel rein und ab dafür. Fertig? Klappe auf, Earbuds rein, Klappe zu und fertig. Ein wirklich geniales Konzept und man kann es gar nicht beschreiben, wie viel Spaß das macht.

Und wie klingen die EarBuds der Huawei Watch Buds? Für diese Größe richtig gut. Ein satter, wirklich guter und vor allem sauberer Bass mit guten Mitten und Höhen. Allerdings nur, wenn man sich bei der Wahl der passenden Ohrpolster Mühe gibt. Wer hier schludert, braucht sich über schlechten Klang nicht zu wundern. Passt alles, dann gibt es Spielfreude pur. Zwar können die Earbuds nicht extrem laut, aber bis zur maximalen Lautstärke klingt das alles sehr souverän und angenehm. Dazu gibt es eine weite, tiefe Bühne ohne künstlich zu wirken. Wem es der Klang nicht gefällt, kann direkt auf der Uhr per Equalizer nachhelfen. Für so ein ultra kompaktes In-Ear Headset ist der gute Klang mehr als bemerkenswert. Es kann locker in der 100 Euro Klasse mitspielen, wenn nicht sogar eine Stufe höher, wenn man die Größe in Relation setzt. Wenn ich Punkte vergeben würde, wäre das nahe an der maximalen Punktzahl. Aber machen wir uns nichts vor. An ein ausgewachsenes Headset als Sony oder Bose kommt die Huawei Watch Buds nicht heran. Da fehlt es am Ende an der mechanischen Größe der Treiber. Ich bin begeistert ob der Größe, denn auch beim Telefonieren gibt es nichts zu bemängeln.

Zur Smartwatch selbst gibt es auch noch das Ein oder Andere zu berichten. Zuerst einmal liefern die Sensoren absolut brauchbare Werte. Allerdings sollte man diese nicht für medizinische Zwecke verwenden, aber beim Sport taugt das schon. Der Puls weicht zwar um einige Schläge ab, aber die Tendenz ist wichtig. Dasselbe gilt für den Schlaf, da die Schlafdaten im Großen und Ganzen bis auf wenige Minuten passen, aber so richtig viel Aussagekraft hat das alles nicht. Gerade für Breitensportler wie mich, bietet die Huawei Watch Buds jede Menge Workouts für alle möglichen Körperregionen und passende Trainingspläne, um es vom vom Nichtskönner zum Marathonläufer zu bringen. Kostet bei allen Extra, gibt es bei Huawei gratis und dass sogar auf der Uhr.

Das GPS wurde gegenüber den Vorgängern erheblich verbessert. Zwar läuft man oft genug immer noch ein wenig neben der Straße oder dem Weg, aber längst nicht mehr so extrem wie vorher. Die Distanzen passen bis auf wenige Meter und beim Training auf einem Laufband kann man die Distanz am Ende eines Lauftrainings anpassen. Hervorzuheben ist ebenfalls, dass sowohl die Watch, als auch Huawei Health trotz der Fülle an Funktionen und Möglichkeiten übersichtlich bleibt.

Was ich nicht gut finde:

Die seitliche Taste der Huawei Watch Buds ist zwar superschick und wird auf der Produktseite eingehend beschrieben, aber hier verschenkt Huawei viel Potential, denn man kann diese Taste nur drücken und damit die Uhr aufwecken bzw. ins Hauptmenü wechseln, aber nicht drehen. Warum kann man mit der Taste nicht auch noch im Menü hoch und runter scrollen? Die Taste ist doch schon da, also warum nur so kastriert nutzbar?

Was Huawei einfach nicht integriert ist die Sache mit der Deaktivierung des Always-On Display, sobald man schlafen geht. Andere Hersteller wie z.B. Amazfit erkennen den Schlaf automatisch, schalten das AoD ab und den Bitte-Nicht-Stören Modus an. Dasselbe dann wieder retour, wenn man aufsteht. Kann Huawei nicht oder möchte das nicht. Man muss händisch den DND-Modus aktivieren oder sich feste Zeiten eintragen, wann der Bitte-Nicht-Stören-Modus aktiviert bzw. deaktiviert wird. Auf jeden Fall muss man dann aber jedes mal händisch in die Einstellungen der Watch wechseln und dort im entsprechenden Menüpunkt das Always-On Display deaktivieren und morgens wieder einschalten. So wirklich smart ist das nicht, zumal es Amazfit wie gesagt automatisch machen kann.

Was ich auch nicht wirklich verstehe ich das mit dem Menüpunkt „Karten“. Dort kann man Kundenkarten z.B. Payback hinterlegen. In der Watch ist der Menüpunkt zwar vorhanden, aber dort erscheint nur ein Hinweis, dass man die Karten bitte in der Health App hinterlegen soll. Würde ich ja gerne, aber in der App finde ich nichts, wo man Kundenkarten hinzufügen könnte. Also entweder weg mit dem Menüpunkt oder so gestalten, dass man diese Option auch nutzen kann. Alles andere macht keinen Sinn. Apropos Sinn. Bezahlen mit Apple Pay oder Google Pay klappt mit der Huawei Watch Buds nicht.

    Fazit:

    Ist die Huawei Watch Buds empfehlenswert? Ja, denn wo gibt es derzeit ein ähnliches 2in1 Modell? Genau, nirgends. Mit der Huawei Watch Buds bekommt man eine ausgewachsene Smartwatch, die an sich schon empfehlenswert ist, da sie genau das macht, was viele „normale“ Nutzer suchen. Optisch ansprechend, gute Akkulaufzeit, gute Messwerre, viele Funktionen und gerade diese integrierten Trainings sind echt toll. Und dann gibt es im Inneren ein echtes In-Ear Headset. Super kompakt mit einem, für diese Größe, hervorragenden Klang und guter Akkulaufzeit. Das ganze so perfekt integriert, dass man sich schon am zweiten Tage die Frage stellt, wie man bisher ohne auskommen konnte. Absolut genial und dafür vergebe ich das Gütesiegel, auch wenn 499 Euro UVP kein Pappenstiel sind. Aber einfach etwas abwarten…

    Offenlegung: Mobi-test.de hat dieses Gerät auf Anfrage vom Hersteller als Leihgabe erhalten. Unsere Berichterstattung ist davon nicht beeinflusst und bleibt gewohnt neutral und kritisch. Der Artikel ist, wie alle anderen auf unserem Portal, unabhängig verfasst und unterliegt keinerlei Vorgaben Dritter; diese Offenlegung dient der Transparenz.

    Peter W.
    Huawei Watch Buds

    Zusammenfassung

    + sehr gute Verarbeitung
    + gute Akkulaufzeit
    + sehr guter Klang
    + vollwertige Smartwatch
    + Wechselarmbänder
    + präzises Tracking
    + gute Messwerte
    + Schnellladefunktion

    – kein automatischer DND-Modus
    – Lünette nur drückbar
    – Menüpunkt „Karten“ vorhanden aber nicht nutzbar

    2 Kommentare zu „Huawei Watch Buds im Test – wie gut ist die Smartwatch mit dem Headset?“

    1. Hallo,
      lassen sich mit den Kopfhörern auch weitere Geräte (z.B. Laptop) verbinden um dann über die Uhr zwischen den verschiedenen Geræten wechs ln zu können?

    Kommentarfunktion geschlossen.