Oppo Enco X im Test – was ich gut finde und was nicht

Ich habe das brandneue Oppo Enco X im Test. Einem TWS Headset im gehobenen Preissegment und ich will wissen, ob es sein Geld wert ist oder nicht und ob es Alternativen gibt.

Das Oppo Enco X, die interne Bezeichnung lautet im übrigen ETI51, ist nicht das erste TWS Headset des Herstellers. Mit dem Oppo Enco W31 (Testbericht) hatte ich schon mal eines im Test, was mich aber am Ende nicht restlos überzeugt hat. Mit dem Oppo Enco X möchte man im gehobenen Preissektor auf Kundenfang gehen, die derzeit vor allem von den supergünstigen Samsung Galaxy Buds Live (Testbericht) oder den Sony WF-1000XM3 (Testbericht) echte Verkaufsschlager im Regal liegen hat. Und natürlich den AirPods Pro (Testbericht). Dem mit weiten Abstand meist verkauften TWS Headset der Welt, welche ich aus selbst nutze.

Bei der Entwicklung der Oppo Enco X hat niemand geringeres als Daniel Emonts, einem der bekanntesteen Entwickler Dynaudio, mitgemischt. Das schraubt die Erwartungen natürlich etwas nach oben.

Technische Daten Oppo Enco X:

  • 11 mm Treiber
  • 20 Hz – 20 kHz
  • Bluetooth 5.2
  • Bluetooth Profile A2DP, AVRCP, HFP, HSP (was ist das?
  • Bluetooth Codec LHDC, AAC, SBC (was ist das?
  • Freisprechfunktion
  • ANC
  • Trageerkennung
  • Sprachassistenten
  • spritzwassergeschützt nach IP54 (was bedeutet das?)
  • USB Typ-C
  • Wireless Charge
  • 66,3 x 49 x 21,7 mm (Case)
  • 4,8 g (pro Earpiece)
  • 54 g (gesamt mit Case)
  • 44 mAh (Earpiece)
  • 535 mAh (Case)

Produktseite: htoppo.com/de/oppo-enco-x

Deutsche Bedienungsanleitung: n/a

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Wie ich genau teste und worauf ich dabei so achte, habe ich hier im Detail beschrieben -> Link

Natürlich bewerte ich auch solche Sachen wie Verarbeitungsqualität, Konnektivität mit Android und iOS, Tragekomfort usw. denn ich treibe auch Sport und trage sie dabei.

Am Ende schreibe ich auf, was ich gut finde, was ok und was ich nicht gut finde. 

Natürlich sind das meine ganz persönlichen Eindrücke und gerade der Klang, aber auch die Akkulaufzeit hängt extrem vom eigenen Nutzungsverhalten und Hörgewohnheiten ab.

Nicht zuletzt von der Auswahl der passenden Aufsätze die zum sehr großen Teil den Klang beeinflussen. Dazu habe ich hier mal ein paar Tipps zusammengetragen -> Link

Was ich gut finde:

Neben dem eigentlichen Headset mitsamt Case findet man in der Verpackung noch ein kurzes USB Typ-C Ladekabel, zwei weitere Aufsätze in verschiedenen Größen und eine deutsche Kurzanleitung. So weit, so üblich.

Die Verarbeitung ist ohne Kritik. Die beiden Ohrstöpsel, aber auch das Case, sind sauber gearbeitet. Die Klappe des Case klappt mit einem satten „Klack“ zu und die Magneten halten die Ohrstöpsel gut an ihrem Platz. Allerdings ist auch hier wieder ein kleines Problem, welches zwar nicht schlimm ist, aber bei mir immer ein Fragezeichnen hinterlässt. Die beiden Ohrstöpsel sitzen spiegelverkehrt im Gehäuse. Ich klappe das Case auf, entnehme den rechten Ohrstöpsel und habe es direkt falsch herum in der Hand. Um es in das Ohr einzusetzen, muss ich es erst einmal drehen. Ist schwer zu beschreiben, aber wenn man es mal in der Hand hält, merkt man sofort, was ich meine.

Das Oppo Enco X ist in Punkto Abmessungen klar besser als die AirPods Pro (Testbericht). Ja natürlich sehen die ein bisschen aus wie die AirPods Pro, aber die Enco X sind schöner designt. Das liegt vor allem an den kürzeren und vor allem schlankeren „Stengel“. Dadurch sind das TWS Headset nicht nur sehr leicht, sondern bieten auch einen hervorragenden Tragekomfort. Die AirPods Pro halten ja schon gut, aber die Oppo Enco X passen funktionieren im Ohr besser und sind auch ein ganzes Stück dezenter.

Apropos Tragekomfort. Gerade beim Sport kann das Oppo Enco X überzeugen. Hängt natürlich immer davon ab, wie viel Zeit man sich für die Auswahl der passenden Aufsätze nimmt. Bei mir passt es links mit dem großen Ohrpolster und rechts mit dem mittleren am besten. Selbst Jumping Jacks oder Seilspringen haben das Headset nicht heraus fallen lassen.

Das ANC der AirPods Pro (Testbericht) und der Sony WF-1000XM3 (Testbericht) gilt als das Beste, was der Markt derzeit zu bieten hat. Das Oppo Enco X spielt direkt in dieser Liga mit. Natürlich kann auch dieses nicht zaubern und wie bei beiden vorgenannten bleibt immer noch einiges zu hören, aber es funktioniert richtig gut. Es gibt 4 Stufen, wobei man am Headset aus zwei wählen kann. Die anderen beiden kann man per App einstellen. Es gibt die Stufen „Aus“, „Ambient“, „Ein“ und „Maximal“. Im Ambientmodus bekommt man so viel mit, dass man immer noch gut Musik hören kann, aber trotzdem von der Umgebung nicht ganz abgekoppelt ist. Perfekt für das Büro oder im Straßenverkehr. Auf der Wache kann ich mich trotz beiden Ohrstöpseln im Ohr noch problemlos mit den Kollegen sprechen, ohne diese anzuschreien, weil man sich selber gut hört. Aktiviere ich das ANC dann wird aus den Gesprächen ein Murmeln, welches zwar noch hörbar ist, wenn man keine Musik hört, aber sobald man die Musik startet ist Ruhe. Allerdings erkenne ich keinen wirklichen Unterschied zwischen Maximal und „Normal“.

Wie das Oppo Enco X klingt? Auf jeden Fall besser als der Klang der Sony WF-1000XM3 (Testbericht) und damit auf einer Höhe mit den AirPods Pro (Testbericht). Der vorhandene LHDC Codec (was ist das?) kommt leider nicht zum Zuge, da dieser nur in Verbindung mit dem Oppo Find X2 und Find X2 Pro aktiviert wird. Gilt im übrigen auch für den aptX Codec, auf den alle so scharf sind. Damit er genutzt werden kann, muss das Headset und das Smartphone diesen unterstützen und auch der Streaminganbieter (welcher ist der Beste?) oder die mp3 muss diese Bandbreite liefern. Sonst nützt der tollste Codec nichts. Vergessen die meisten oder wissen es gar nicht erst. 

Der Klangcharakter des Oppo Enco X ist eher neutral und ausgewogebn, was nicht zuletzt der Fingerabdruck des Dynaudio Entwicklers Daniel Emonts ist und es klingt einfach nur gut. Ich kann jetzt ausholen von Klaviaturen, Räumlichkeiten, Ortung von Instrumenten oder ähnlicher Gelaber, aber darunter kann man sich meist nichts vorstellen. Daher wie von uns gewohnt ganz einfach:

Egal welche Art Musik man den Oppo Enco X liefert. Es klingt zu jederzeit souverän, fetzig, mit der richtigen Portion Wumms unten herum und auch ganz oben bei den Höhen liefert es ab. Rundum gelungen, rundum genial. Bei der Maximallautstärke gibt es sicher lautere, aber sicher nicht bessere, denn selbst beim Maximum verzerrt nichts oder dröhnt. Ich finden den Klang richtig, richtig gut, denn er macht Spaß, begeistert und pusht beim Sport. Genau das will ich haben. Und besser liefert das in dieser Preisklasse aktuell niemand. Eben auch nicht die so oft gelobten AirPods Pro (Testbericht).

Was ich ok finde:

Die Liste der Ausstattung liest sich gut. Es gibt 11 mm messende Treiber, ANC, eine Trageerkennung und Wireless Charge. Aber das ist halt in dieser Preisklasse Standard und daher nur ok.

Die Trageerkennung funktioniert gut. Also Stöpsel raus = Musik Pause. Stöpsel wieder rein und weiter geht es. Wasserdicht ist das Oppo Enco X nicht, was auch totaler Quatsch wäre, aber nach IP54 gut vor dem Regenschauer und starkes Schwitzen geschützt.

In Punkto Verbindung gibt es auch nichts zu meckern. Diese wird direkt aufgebaut und auch auf die Entfernung gut gehalten, was aber halt immer von den baulichen Gegebenheiten abhängt und daher nicht wirklich bewertet werden kann. Bei mir in der Wohnung oder auf der Wache kann ich mich auch mal um die Ecke bewegen, ohne das die Verbindung abreißt.

Auch die Bedienung per Touch geht vollkommen in Ordnung, zumal man diese ändern kann, worauf ich noch zu sprechen komme. Ab Wer ist es so eingestellt, dass zweimal tippen im mittleren Bereich des Stengels zum nächsten Titel springt bzw. nimmt Telefonate an und legt dann auch auf. Drückt man einmal und hält dann gedrückt, schaltet man das ANC ein oder aus. Wische nach oben oder unten reduziert bzw. erhöht die Lautstärke.

Für einen Reset auf die Werkseinstellungen löscht man das Headset aus den Bluetootheinstellungen des Smartphones, legt dann beide Ohrstöpsel in das Case, lässt den Deckel offen und hält an beiden die virtuelle Taste für 15 Sekunden gedrückt, bis die LED rot blinkt.

Die geringe Latenz macht das Oppo Enco X brauchbar für Videos und Spiele aller Art. Ich habe damit PUBG Mobile gespielt und keine wirkliche Verzögerung bemerkt.

Der Akku soll bei 50% Lautstärke und aktiven ANC bis zu 5,5 Stunden durchhalten. Das habe ich nicht ganz erreicht, zumal ich öfter auch mal lauter höre. Nach 4 Stunden und 48 Minuten war die Musik aus und im Case konnte ich beide Ohrstöpsel noch zweimal aufladen und beim dritten mal reichte es noch einmal für 2 Stunden und 16 Minuten. Macht zusammen knapp 17 Stunden und das ist absolut ok, denn die meisten Konkurrenten können auch nicht viel länger. Zumal sich das Case kabellos laden lässt und dank Quickcharge auch per Kabel superschnell innerhalb von etwas über 70 Minuten. Kabellos dauert es etwas länger.

Was ich nicht gut finde:

Für die erweiterten Einstellungen des Oppo Enco X zu steuern braucht es die App HeyMelody (Android), welche aktuell nur für Android erhältlich ist. Für iOS ist die App für das 1. Halbjahr 2021 angekündigt. Diese App funktioniert übrigens auch für Headsets von OnePlus wie den OnePlus Buds (Testbericht), ist aber alles andere als hübsch. Alles wirkt irgendwie unfertig, funktioniert aber soweit alles. Zur ersten Verbindung muss man kurz die Taste am Case gedrückt halten und das Oppo Enco X wird direkt erkannt und verbunden. Hier kann man nun Firmware Updates durchführen (wie geht das?) oder eben das ANC bzw. die Bedienung ändern. Funktioniert wie gesagt alles soweit, aber bis irgendwan 2021 eben nur auf Android (Stand 15.12.2020) und das finde ich nicht gut.

Fazit:

Ist das Oppo Enco X empfehlenswert? Ja und selbst mich als iPhone 11 Nutzer überzeugt es und ist für mich aktuell die beste Alternative zu den AirPods Pro (Testbericht). Klar gibt es besser klingende Headsets. Klar gibt es Headsets mit einem bessere ANC oder bessere Akkulaufzeit. Eine Alternative wären die Samsung Galaxy Buds Live (Testbericht), welches aber nicht so gut klingt und auch Akku und beim ANC Federn lassen muss. Das beste Gesamtpaket liefert eben das Oppo Enco X und zieht damit in unsere Bestenliste ein. Daher vergebe ich das Gütesiegel.

Offenlegung: Mobi-test.de hat dieses Gerät auf Anfrage vom Hersteller als Leihgabe erhalten. Unsere Berichterstattung ist davon nicht beeinflusst und bleibt gewohnt neutral und kritisch. Der Artikel ist, wie alle anderen auf unserem Portal, unabhängig verfasst und unterliegt keinerlei Vorgaben Dritter; diese Offenlegung dient der Transparenz.

Peter W.
Oppo Enco X

Zusammenfassung

+ sehr guter Klang
+ gutes ANC
+ sehr guter Tragekomfort
+ Schnellladefunktion
+ kabelloses Laden

– App nur für Android erhältlich

2 Kommentare zu „Oppo Enco X im Test – was ich gut finde und was nicht“

  1. Hallo Peter,
    habt ihr die Möglichkeit auch mal die Huawei Freebuds Pro zu testen? Über die ließt man ja auch nur gutes und vielerorts werden sie als Airpod Pro Alternative für Android empfohlen. Eure Meinung dazu würde mich mal interessieren. Besonders natürlich auch, da es mit den Oppos wohl auch eine gute Alternative gibt.

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