HUAWEI FreeBuds 5i im Test – wie gut ist dieses In-Ear Headset mit ANC?

Im Test habe ich die HUAWEI FreeBuds 5i, denn sie haben gegenüber dem Vorgänger doch einige Upgrades erhalten und will wissen, wie gut sie wirklich sind, oder welche Alternativen es gibt.

Die HUAWEI FreeBuds 5i sind, welch ‚ein Wunder, die direkten Nachfolger zu den Huawei FreeBuds 4i (Testbericht). Erfreulicherweise wurde aber nicht nur am Design gefeilt, sondern auch technisch einiges optimiert. Das ANC soll deutlich besser geworden sein, mit LDAC (was ist das?) gibt es einen hochauflösenden Codec und Multipoint für Mehrfachverbindungen. Aber wie schneiden die im direkten Vergleich zu den Redmi Buds 3 Pro (Testbericht) ab, die vor kurzem die gleichteuren Nothing ear (1) (Testbericht) aus unserer Bestenliste geworfen haben? Zumal die Redmi Buds 3 Pro noch mal 1/3 günstiger zu haben sind. Dürfte also in der Preisklasse von 50 bis 100 Euro sehr spannend werden.

Wie ich genau teste und worauf ich dabei so achte, habe ich hier im Detail beschrieben (Link zum Artikel). Natürlich bewerte ich auch solche Sachen wie Verarbeitungsqualität, Konnektivität mit Android und iOS, Tragekomfort usw. denn ich treibe auch Sport und trage sie dabei. Am Ende schreibe ich auf, was ich gut finde, was ok und was ich nicht gut finde. Wie immer sind das meine ganz persönlichen Eindrücke und gerade der Klang, aber auch die Akkulaufzeit hängt extrem vom eigenen Nutzungsverhalten und Hörgewohnheiten ab. Das auch mit einer der Gründe, warum wir unsere Testberichte eher kurz halten, denn niemand elend lange Texte lesen und daher konzentrieren wir uns auf besonders erwähnenswerte Merkmale. Nicht zuletzt von der Auswahl der passenden Aufsätze die zum sehr großen Teil den Klang beeinflussen. Dazu habe ich hier mal ein paar Tipps zusammengetragen -> Link

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Technische Daten HUAWEI FreeBuds 5i:

  • 10 mm Treiber
  • 20 Hz – 40 kHz
  • Bluetooth 5.2
  • ANC (bis 42 dB)
  • Bluetooth Profile HFP / HSP/ A2DP / AVRCP (was ist das?
  • Bluetooth Codec AAC, SBC, LDAC (was ist das?
  • Touchbedienung
  • Freisprechfunktion
  • Trageerkennung
  • Sprachassistenten
  • Multipoint (was ist das?)
  • spritzwassergeschützt nach IP54 (was bedeutet das?)
  • USB Typ-C
  • 30,9 x 23,9 x 21,7 mm (Earpiece)
  • 48,2 x 61,8 x 26,9 mm (Case)
  • 4,9 g (pro Earpiece)
  • 45 g (gesamt mit Case)
  • 55 mAh (Earpiece)
  • 410 mAh (Case)

Produktseite: consumer.huawei.com/freebuds5i

Deutsche Bedienungsanleitung: n/a

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Der Lieferumfang der HUAWEI FreeBuds 5i

Was ich gut finde:

Im Lieferumfang des HUAWEI FreeBuds 5i findet man neben dem Case mit den beiden Ohrstöpseln noch ein USB-C Ladekabel, zwei Paar Aufsätze in verschiedenen Größen und eine deutsche Kurzanleitung. Gegenüber dem Vorgänger Huawei FreeBuds 4i (Testbericht) hat sich zwar vom Design an sich nicht viel geändert, aber rein optisch einiges. Die Huawei FreeBuds 4i (Testbericht) sahen in ihrem schlichten, weiß glänzenden Look schon sehr billig aus. Die Huawei FreeBuds 5i sind in meinem Fall grau im Stein-Look und sehen doch direkt etwas gefälliger aus. Neu ist die USB-C Buchse. Die kleine LED an der Vorderseite und die Taste zum Verbinden an der Seite sind geblieben. Der Klappmechanismus ist nun etwas stärker, so das die Klappe des Case nun offen bleibt, wenn man es hinlegt, denn nach wie vor steht das Case nicht von alleine.

Diese Struktur fehlt zwar den beiden Ohrstöpsel, aber auch diese in in grau gehalten und der Stängel nun ein ganzes Stück kürzer geraten. Die Polster sind wie gewohnt leicht wechselbar. Aber nicht nur äußerlich nähern sich die Huawei FreeBuds 5i dem großen Bruder Huawei FreeBuds Pro 2 (Testbericht) an, sondern auch technisch. Im Inneren sorgen Treiber mit einem Durchmesser von 10 mm für den Sound und es gibt eine Trageerkennung nebst Multipoint (was ist das?). Neu ist dagegen der LDAC Codec (was ist das?) und damit einer der aktuell am höchsten auflösenden Codec. Allerdings muss man beachten, dass auch das eigene Smartphone dieses Codec unterstützen muss, was derzeit leider nur sehr wenige tun. Dazu muss natürlich auch die Musik bzw. der Streaminganbieter diese Qualitäten bieten. Es muss also die komplette Kette die Qualitäten unterstützen, sondern ist nur ein Nice-to-have, wird aber nicht genutzt.

Über das Design der HUAWEI FreeBuds 5i lässt sich streiten

Hat man sich ein wenig Zeit genommen und die für sich passenden Polster gefunden, dann ist der Tragekomfort der HUAWEI FreeBuds 5i wirklich gut. Auch nach vielen Stunden stören die Ohrstöpsel nicht und auch beim Sport halten die sehr gut. Zumindest bei Burpees, Jumping Jacks oder auf dem Laufband. Bei liegenden Übungen rutscht die Ohrstöpsel des HUAWEI FreeBuds 5i zwar ein wenig heraus,  aber sie fallen nicht heraus. Natürlich kann man diese Aussage nicht pauschalisieren, da der Tragekomfort primär von den eigenen Ohren abhängt. Ein Headset, welches bei mir hervorragend sitzt, muss es nicht auch bei meinem Nachbarn. Diesen Umstand kann man einfach nicht objektiv bewerten.

Auch bei den HUAWEI FreeBuds 5i kommt die Huawei AI Life App (iOS / Android) zum Einsatz. Wie immer muss man Android den Umweg über die Huawei AppGallery gehen. Also zuerst die Huawei AppGallery installieren, dann dort die Huawei Ai Life suchen und installieren. Eine Anleitung dazu findet man hier (Link zum Artikel). In der App kann man die 3-ANC Stufen ändern, was aber auch direkt am Headset funktioniert, Updates der Firmware installieren, oder einstellen, was beim doppelten Drücken am Stängel passiert. Der Test für den korrekten Sitz ist ganz nett, aber hat keine wirkliche Aussagekraft.

Wobei das Case besser aussieht als die Ohrstöpsel

Die größte Verbesserung der Huawei FreeBuds 5i gibt es beim ANC. Die Grundfunktionen sind geblieben. Man kann weiterhin aus drei Stufen, darunter den richtig guten Aufmerksamkeitsmodus, wählen. Aber jetzt kann man in der Stufe „Rauschunterdrückung“ noch mal aus drei Stufen wählen, darunter „Gemütlich“, „Ausgeglichen“ und „Ultra“. Dazu wurde die Wirksamkeit des ANC von 21 dB auf nunmehr 42 dB verdoppelt d.h. das ANC filtert nun noch mehr heraus und das tut es in der Tat. Im direkten Vergleich zum Huawei FreeBuds 4i (Testbericht) sind vorbei fahrende Autos deutlich weniger zu hören, aber man hört sie noch. Das gilt auch für einen Fön oder Staubsauger. Man hört sie noch, denn auch die Huawei FreeBuds 5i können zu diesem Preis das ANC eines Sony WF-1000XM4 (Testbericht) halt nicht toppen, aber trotzdem gut. Auf Augenhöhe mit dem Nothing ear (1) (Testbericht). Zwischen den drei Stufen des ANC hört man zwar schon Unterschiede, aber im Alltag schaltet man entweder auf „Ultra“ oder auf den Aufmerksamkeitsmodus.

Die Bedienung per Gesten ist gut gelöst. Man kann am Stängel zweimal drücken, womit man Wiedergabe und Pause steuert bzw. Anrufe annehmen kann. Hält man diesen gedrückt, kann man das ANC umschalten. Nach unten bzw. nach oben streichen ändert die Lautstärke. In der App lässt sich die Bedienung auch ein Stück weit anpassen, aber mir fehlt so ein dezentes, haptisches Feedback wie z.B. bei den Nothing ear (1) (Testbericht). Für einen Reset auf die Werkseinstellungen setzte man beide Ohrstöpsel in das Case ein, lässt aber den Deckel offen und hält die seitliche Taste für 10 Sekunden gedrückt, bis die LED rot blinkt. Danach befinden sich die Huawei FreeBuds 5i wieder im Kopplungsmodus.

Deutlich kürzere Stängel beim HUAWEI FreeBuds 5i

In Punkto Akku sollen die Huawei FreeBuds 5i bis zu 28 Stunden durchhalten. Das ist natürlich die Angabe mitsamt Case. Ohne sollen es bis zu 7,5 Stunden pro Akkuladung sein. In der Praxis waren es mit aktiven ANC und etwas höherer Lautstärke dann 6 Stunden und 2 Minuten. Ein sehr guter Wert. Beide Ohrstöpsel kann man dann noch zwei mal komplett aufladen und beim dritten mal waren es dann noch mal 2 Stunden und 4 Minuten. Macht zusammen etwas mehr als 20 Stunden. Dank Schnellladefunktion sollen gerade einmal 15 Minuten für bis zu 4 Stunden Musik hören reichen. In der Praxis waren es aber nur 2 Stunden und 31 Minuten.

Und wie klingen die Huawei FreeBuds 5i? Schon mal besser als die Huawei FreeBuds 4i (Testbericht), da die 5i nunmehr deutlich neutraler abgestimmt sind. Man könnte den Klang schon fast als langweilig oder gar lustlos beschreiben, aber am Ende ist das genau das Richtige. Angenehme Bässe mit einem schönen Mitteltonbereich und ein sehr detailreicher Hochtonbereich und das quer durch alle Musikgenres. Wem das zu lasch ist, kann gerne mit dem Equalizer nachhelfen. Mir gefällt dieser Klangcharakter und der Klang ist mit dem des Nothing ear (1) (Testbericht) absolut vergleichbar. Allerdings klingen die Redmi Buds 3 Pro (Testbericht) dann doch noch eine Spur besser und das im wahrsten Sinne des Wortes. Bei Telefonaten wird man gut verstanden, auch wenn Nebengeräusche wie vorbeifahrende Autos oder Wind leicht hörbar sind.

Der Tragekomfort der HUAWEI FreeBuds 5i ist gut

Was ich nicht gut finde:

Die Trageerkennung der HUAWEI FreeBuds 5i hat bei mir immer wieder mal herum gezickt. Man nimmt einen oder beide Ohrstöpsel des HUAWEI FreeBuds 5i aus dem Uhr und die Wiedergabe sollte stoppen. Soweit die Theorie. Oft genug läuft die Wiedergabe aber weiter, wenn diese in der Hand hält. Ich gehe davon aus, dass die Sensoren für die Trageerkennung zu empfindlich sind.

Zwar ist beim HUAWEI FreeBuds 5i Bluetooth 5.2 mit ab Bord und damit ist eine wirklich gute Reichweite verbunden, aber leider gibt es auch hier ein paar kleinere Probleme. Ich öffne das Case, nehme einen Ohrstöpsel heraus, stecke diesen ins Ohr und das Huawei FreeBuds 5i sollte schon mal verbinden, bis ich den zweiten Ohrstöpsel eingesetzt habe. Leider passiert es immer wieder, dass die Verbindung nicht automatisch hergestellt wird. Ab und zu hilft es dann, einen einzelnen Ohrstöpsel kurz aus dem Ohr zu nehmen und wieder einzusetzen. Wenn das nicht hilft, müssen beide Ohrstöpsel noch mal kurz im Case Platz nehmen, um dann von vorne anzufangen.

Die Huawei Ai Life App bietet einiges an Funktionen

Dank Multipoint (was ist das?) können mit dem HUAWEI FreeBuds 5i zwei Geräte gleichzeitig verbunden werden. Einmal zum Beispiel das Firmenhandy und dann noch das private Handy. Oder in meinem Fall das iPhone 13 Pro und mein iPad Pro 12.9. Kommt ein Anruf rein, schaltet das Headset automatisch zum Gerät mit dem Anruf und danach zurück zur ursprünglichen Wiedergabe. Das alles eben vollautomatisch, was in der Praxis aber oft viel zu lange dauert. Teilweise klingelt mein iPhone schon mehrere male, bis ich endlich umgeschaltet werden. Ungeduldige Anrufer könnte das schon zu lang dauern, bis man rangeht. Dabei spielt es übrigens keine Rolle, ob ich als zweites Gerät mein iPad verbunden habe, oder mein Pixel 6a. Es liegt also nicht an Android oder iOS, sondern prinzipiell.

Gut finde ich auch nicht den Equalizer, welcher in der App aktiviert werden kann. Aber leider gibt es genau drei Einstellungen „Standard“, „Bassverstärker“ oder „Höhenverstärkung“. Eigene Voreinstellungen gibt es nicht und diese Verstärkung ist einfach zu stark und damit dem Klang am Ende mehr schadet als verbessert.

Die Huawei Ai Life App bietet sogar einen Passtest

Fazit:

Sind die Huawei FreeBuds 5i empfehlenswert? Ja, absolut, denn das Upgrade ist durchaus lohnenswert, auch wenn die Konkurrenz wie das Nothing ear (1) (Testbericht) oder die Redmi Buds 3 Pro (Testbericht) durchaus als Alternativen anzusehen sind. Die Nothing sehen halt besser aus und die Redmi klingen etwas besser. Jedes hat seine Vor- aber auch Nachteile. Am Ende sind auch die Huawei FreeBuds 5i ein stimmiges Gesamtpaket, wofür es das Gütesiegel bekommt. Es zeigt einmal mehr, dass man schon für 100 Euro immer mehr, richtig gute In-Ear Headsets bekommt.

Offenlegung: Mobi-test.de hat dieses Gerät auf Anfrage vom Hersteller als Leihgabe erhalten. Unsere Berichterstattung ist davon nicht beeinflusst und bleibt gewohnt neutral und kritisch. Der Artikel ist, wie alle anderen auf unserem Portal, unabhängig verfasst und unterliegt keinerlei Vorgaben Dritter; diese Offenlegung dient der Transparenz.

Peter W.
HUAWEI FreeBuds 5i

Zusammenfassung

+ gute Verarbeitung
+ gutes ANC
+ guter, neutraler Klang
+ gute App
+ einfache Bedienung
+ Akkulaufzeit

– Probleme bei der Verbindung
– sehr einfacher Equalizer
– Trageerkennung mit Problemen