OnePlus Buds Pro im Test – wie Pro ist das ANC In-Ear Headset wirklich?

Ich habe die OnePlus Buds Pro getestet, denn ich hatte eine Vorahnung und die hat sich schon direkt beim Auspacken bestätigt. Aber trotz allem ist die Frage zu klären, ob dieses In-Ear Headset mit ANC sein Geld wert ist oder nicht.

Headsets von OnePlus sind ja nichts Neues und zuletzt haben mich die OnePlus Buds (Testbericht) durchaus überzeugt, denn das Semi-In-Ear Headset liefert ein richtig gutes Gesamtpaket. Aber seit dem Erscheinen der Nothing ear (1) (Testbericht) hat sich mein Verständnis für In-Ear Headsets grundlegend verändert, denn sie zeigen eindrucksvoll, dass ein richtig gut klingendes Headset mit ANC weniger als 100 Euro kosten kann. Bei der Vorstellung der OnePlus Buds Pro hatte ich direkt die Oppo Enco X (Testbericht) im Hinterkopf, denn man muss wissen, dass Oppo und OnePlus mittlerweile zusammengehören. Im Podcast ist das immer wieder Thema und dieses Wissen sollte mich auch beim Test des In-Ear Headsets von Sekunde 1 an begleiten.

Wie ich genau teste und worauf ich dabei so achte, habe ich hier im Detail beschrieben. Natürlich bewerte ich auch solche Sachen wie Verarbeitungsqualität, Konnektivität mit Android und iOS, Tragekomfort usw. denn ich treibe auch Sport und trage sie dabei. Am Ende schreibe ich auf, was ich gut finde, was ok und was ich nicht gut finde. Ganz wichtig ist aber, dass das alles meine ganz persönlichen Eindrücke sind und gerade der Klang sehr subjektiv empfunden wird. Nicht zuletzt hat die Auswahl der passenden Aufsätze einen sehr großen Einfluss auf den Klang. Dazu habe ich hier mal ein paar Tipps zusammengetragen. Auch die Akkulaufzeit hängt extrem vom eigenen Nutzungsverhalten und Hörgewohnheiten ab. Das auch mit einer der Gründe, warum ich meine Testberichte eher kurz halten, denn niemand möchte elend lange Texte lesen und daher konzentriere ich mich auf besonders erwähnenswerte Merkmale.

Technische Daten OnePlus Buds Pro:

  • 11 mm Treiber
  • 20 Hz – 20 kHz
  • 98 dB ± 3 dB
  • Bluetooth 5.2
  • Bluetooth Profile A2DP, AVRCP, HFP, HSP (was ist das?
  • Bluetooth Codec SBC, AAC, LHDC (was ist das?
  • Freisprechfunktion
  • ANC
  • Touchbedienung
  • Trageerkennung
  • Sprachassistenten
  • spritzwassergeschützt nach IPX4 (was bedeutet das?)
  • USB Typ-C
  • Wireless Charge
  • 61 x 49 x 25 mm (Case)
  • 32 x 23 mm (Earpiece)
  • 5 g (pro Earpiece)
  • 52 g (gesamt mit Case)
  • 40 mAh (Earpiece)
  • 520 mAh (Case)
  • Qi Wireless Charge

Produktseite: oneplus.com/de/oneplus-buds-pro

Bedienungsanleitung: oneplussupport.com/OnePlus+Buds+User+Guide.pdf

Erhältlich sind die OnePlus Buds Pro in schwarz und weiß zum Preis von 149 Euro bei Amazon*, sind aber auch immer wieder mal bei für 129 Euro zu haben.

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Was ich gut finde:

In der Verpackung findet man neben dem Case mit den beiden innliegenden Ohrstöpseln noch ein rotes, aber sehr kurzes USB Typ-C Ladekabel, eine englische Kurzanleitung und eine Schachtel mit zwei Satz Ohrpolstern in verschiedenen Größen. Moment…diese Schachtel kenne ich doch und siehe da…exakt die gleiche Schachtel liegt auch dem Oppo Enco X (Testbericht) bei und bei näherer Betrachtung fällt dann auch auf, dass das Ladekabel zwar rot ist, aber nicht wie üblich bei OnePlus ein Flachbandkabel, sondern ein stinknormales 0815 in rund. Wie auch beim Oppo Enco X, dort nur eben in weiß. Optisch gleichen die sich aber sonst nicht weiter, außer beide einen relativ kurzen Stengel haben, womit das Headset sehr gefällig aussieht. Gerade das verchromte Ende der beiden Ohrstöpsel sind optisch ein Leckerbissen. Dieser Bereich kann übrigens auch „gedrückt“ werden, um das Headset zu bedienen. Es genügt also nicht ein einfacher Touch, sondern muss richtig gedrückt werden. Fühlt sich echt gut an, da man auch ein dezentes, aber trotzdem gut hörbares Klicken als Feedback bekommt. Der Rest des Ohrstöpsel ist recht gewöhnlich. Die Ohrpolster sind einfache aus Silikon, wie man sie von vielen, vielen anderen kennt. Die OnePlus Buds Pro sind nach IPX4 spritzwassergeschützt, was bedeutet, dass sie den Regenschauer beim joggen aushalten und auch starkes schwitzen, aber nicht das Duschen. Die Trageerkennung arbeitet sehr gut, kann aber durch das Ablegen auf einen Tisch mit einer Tischdecke sehr leicht überlistet werden.

Der Lieferumfang

Das Case ist rechteckig und flach, so dass die beiden Ohrstöpsel liegend untergebracht sind. Die Magnete halten das Headset gut in Position und machen die Entnahme auch sehr einfach. Die Oberfläche des Case hat einen angenehmen Softgrip-Überzug. An der Rückseite des Case ist die USB Typ-C Buchse zu finden. Dank Qi-Kompatibilität ist das Case auch kabellos ladbar, was auch problemlos funktioniert. Das so ein Qi-Ladepad nicht teuer sein muss, haben meine diverse Tests gezeigt -> Link

Der Sitz der OnePlus Buds Pro ist richtig gut, was aber von vielen Faktoren abhängt wie der Anatomie der Ohren, denn was bei mir super sitzt, kann beim Nachbarn schlecht sitzen und auch die Auswahl der für sich passenden Polster ist sehr, sehr wichtig, weshalb ich hier mal ein paar Tipps zusammengestellt habe. Wer sich dabei etwas Mühe gibt und Zeit nimmt, wird mit einem phänomenalen Tragekomfort belohnt. Selbst nach vielen Stunden und ich höre jeden Tag viele Stunden am Stück, stört mich das Headset nicht im geringsten. Das gilt auch beim Sport. Burpees, Seilspringen, Jumping Jacks oder was auch immer bei meinem Cardio Workout so anstelle. Es hält und hält und hält…

Das Case weiß zu gefallen und liegt gut in der Hand

Kommen wir zur Verbindung. Die ist mittlerweile kein Ding mehr. Hier fährt OnePlus zweigleisig. Besitzer eines OnePlus Smartphones können das Headset über ein Popup verbinden, wie man es von Apple kennt. Macht aber mittlerweile auch jeder Hersteller. Ansonsten wird die Taste im Case kurz gedrückt, damit das Headset in den Verbindungsmodus geht und dann ganz normal über Bluetooth verbunden. Die Verbindung ist dabei auch über große Distanzen stabil, was natürlich aber auch wieder von den baulichen Gegebenheiten abhängt. Trennt sich die Verbindung doch mal, wird diese automatisch wiederhergestellt, sobald man wieder in Reichweite kommt. Besitzer eines OnePlus Smartphone wie ich mit meinem OnePlus Nord CE haben die Möglichkeit, die OnePlus Buds Pro direkt über das Bluetooth Menü zu steuern. Dazu schreibe ich die Tage eine eigene Anleitung, denn viele scheinen das nicht zu kennen. Wer kein OnePlus nutzt, kann sich die App HeyMelody (Android / iOS) installieren. Sie ist sehr einfach gehalten, bietet aber jede Menge Möglichkeiten von der Einstellung des ANC, Änderungen an der Bedienung, einem Test zum korrekten Sitz des Headsets bis zu einem ausgewachsenen Hörtest, um den Klangcharakter an das eigene Gehör anzupassen. Der „Zen Mode“ spielt Soundkulissen wie Meeresrauschen ein, ist aber nicht mehr als ein Gimmick, denn die Sequenzen sind so kurz und schlecht ineinander geschnitten, dass man die Übergänge hört und es ganz schnell vorbei mit der Entspannung ist. Die Bedienung an sich ist sehr einfach und eingängig, aber außer Titel pausieren, wieder starten, Titel vor- oder zurückspringen, Anrufe annehmen und ablehnen und das ANC steuern, ist nichts möglich. Mir fehlt die Möglichkeit die Lautstärke am Headset zu ändern. So eine Streichgeste rauf und runter am Stängel entlang ist mittlerweile auch bei günstigeren wie dem viel zitierten Nothing ear (1) (Testbericht) mit dabei und fehlt mir hier. Für einen Reset auf die Werkseinstellungen legt man beide Ohrstöpsel in das Case und hält die Verbindungstaste für 10 Sekunden gedrückt, bis die LED rot blinkt.

Das Innere mit der Verbindungstaste in der Mitte

Beim Akku können die OnePlus Buds Pro sogar die Werksangaben von 7 Stunden ohne ANC locker überbieten, denn bei mittlerer Lautstärke war erst nach 8 Stunden und 36 Minuten Schluss. Ist das ANC aktiviert, verkürzt sich die Laufzeit bei gleicher Lautstärke auf 5 Stunden und 8 Minuten, was immer noch ein hervorragender Wert ist. Im Case können beide Ohrstöpsel noch zweimal komplett aufgeladen werden. Beim dritten mal reicht es dann noch mal für 1 Stunde und 33 Minuten. Zusammen also knapp 29 Stunden. Beim Laden geht es beim OnePlus dank WarpCharge verdammt schnell zur Sache. Kabellos per Qi geladen, dauert der Ladevorgang natürlich etwas länger. In dieser Disziplin ziehen die Nothing ear (1) (Testbericht) klar den Kürzeren.

Das Headset von allen Seiten im Detail

Richtig gut hat mir das ANC gefallen. Zwar nicht ganz so gut wie bei den Sony WF-1000XM4 (Testbericht), aber auf Augenhöhe mit den Nothing ear (1) (Testbericht), die für mich in der Preisklasse bis 200 Euro die Messlatte ganz, ganz weit nach oben gelegt hat. Man hat die Auswahl aus drei Stufen. „Aus“ ist klar, Der Modus „Transparenz“ aktiviert die Mikros lässt so an der Umgebung teilhaben. Nicht ganz unwichtig im Verkehr oder öffentlichen Verkehrsmitteln. Funktioniert richtig gut und wird von mir am meisten genutzt, weil ich zwar schön Musik höre, aber doch nicht so weit weg und mitbekomme, wenn mich jemand anspricht. Aktiviert man dann den Modus „Geräuschunterdrückung“ wird es plötzlich ganz still um einen. Wahnsinn, was das Headset herausfiltert. Jetzt ist es natürlich nicht ganz fair, wenn man das ANC ohne Musik testet, aber nur so hört man den Unterschied wirklich und der ist schon beeindruckend. In der App bzw. den Bluetootheinstellungen kann man noch aus 3 Stufen des ANC wählen.

Kommen wir zum wichtigsten Punkt des OnePlus Buds Pro Test. Dem Klang und da kann es so richtig abräumen. Nicht weil der Klang so perfekt ist, aber mitreißend. Ich bin der typische Spaßhörer. Mit einem In-Ear Headset sitze ich am Laptop und schreibe Tests wie diesen oder treibe Sport und genau dafür ist das Headset genau richtig. Tolle Bässe, richtig gute Mitten und perfekt integrierte Höhen. Alles passt du einem Klangbild, welches zwar nicht analytisch jedem hohen Ton hinterher rennt, aber den richtigen Push liefern, wenn man es mal so richtig krachen lassen will. Selbst bei maximaler Lautstärke kommen die OnePlus Buds Pro nicht aus der Puste und drücken einem so richtig schön den Klang in die Gehörgänge. Dabei kann das In-Ear Headset auch ruhig und entspannt und verwöhnt auch hier mit einem in sich stimmigen Klangbild. Es passt einfach und begeistert mich je länger ich damit höre. Dieses Klangbild haben im übrigen auch zu 1:1 die Oppo Enco X (Testbericht) und sind damit gleichauf mit dem Nothing ear (1) (Testbericht). Bei Telefonaten gibt es nichts auszusetzen, denn Windgeräusche werden gut herausgefiltert.

Die HeyMelody App bietet viele Funktionen inklusive Hörtest

Was ich nicht gut finde:

Gibt es denn nichts an den OnePlus Buds Pro auszusetzen? Doch. Zwei Sachen. Es ist zwar eine Kleinigkeit, aber warum gibt es kein Multipoint? Damit könnte man mit zwei Geräten gleichzeitig verbunden sein und so ohne nerviges Wechseln einen Anruf annehmen und dann auf einem anderen Gerät, wie einem Tablet, weiter Filme schauen. Eben eine Kleinigkeit, aber wer schon mal mit Multipoint gearbeitet hat, wird es nicht mehr missen wollen und dieses Feature findet man in immer mehr Headsets dieser Preisklasse.

Weiterhin die Sache mit den Codecs. Zwar gibt es außer den beiden Standards SBC und AAC auch noch den LHDC Codec (was ist das?), aber der wird nur in Verbindung mit einem OnePlus 9 und OnePlus 9 Pro aktiviert. Alle anderen Smartphones, auch von OnePlus, werden mit den Standards bespielt. Was ist mirt aptX? Es gibt einige OnePlus Modelle, auch ältere und das Nord, welche diesen populären Codec unterstützen. Für mich absolut unverständlich, wie man dieses Potential liegen lassen kann.

Die Verbindung mit einem OnePlus Smartphone läuft per Popoup

Fazit:

Ist das OnePlus Buds Pro In-Ear Headset empfehlenswert? Ja, auch wenn es mit den Nothing ear (1) (Testbericht) einen schwer zu überwindenden Konkurrenten gibt, aber beim Thema Akkulaufzeit kann das OnePlus Headset weit davon ziehen. Das Gesamtpaket passt einfach zu gut und man bereut keinen Cent des Kaufs. Ein toller, begeisternder weil lebendiger Klang, hohe Maximallautstärke, eine gute App mit vielen Funktionen, ein nahezu perfekter Tragekomfort (wenn man die passenden Ohrpolster wählt) und eine tolle Verarbeitung verdienen das Gütesiegel. Da ist das Fehlen von aptX bzw. die inkonsequente Nutzung von LHDC und das Fehlen der Lautstärkeregelung am Headset verschmerzbar.

Offenlegung: Mobi-test.de hat dieses Gerät auf Anfrage vom Hersteller als Leihgabe erhalten. Unsere Berichterstattung ist davon nicht beeinflusst und bleibt gewohnt neutral und kritisch. Der Artikel ist, wie alle anderen auf unserem Portal, unabhängig verfasst und unterliegt keinerlei Vorgaben Dritter; diese Offenlegung dient der Transparenz.

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Peter W.
OnePlus Buds Pro

Zusammenfassung

+ sehr gutes ANC
+ sehr guter Tragekomfort
+ guter Klang
+ gute gemachte App
+ sehr gute Akkulaufzeit
+ Schnellladefunktion
+ kabelloses Laden

– kein aptX
– kein Multipoint

1 Kommentar zu „OnePlus Buds Pro im Test – wie Pro ist das ANC In-Ear Headset wirklich?“

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