Google Pixel Buds Pro im Test – DAS In-Ear Headset mit ANC?

Im Test habe ich die Google Pixel Buds Pro, dem neuesten In-Ear Headset mit ANC aus dem Hause Google und überall ist man voll des Lobes. Aber wie gut klingt es tatsächlich und was taugt das ANC?

Gerade erst habe ich mich von den Redmi Buds 3 Pro (Testbericht) begeistern lassen, denn mehr Headset für so kleines Geld bekommt man nirgends. Aber die Google Pixel Buds Pro spielen mit einem Preis von über 200 Euro in einer ganz anderen Liga mit dem Oppo Enco X (Testbericht) und Sony WF-1000XM4 (Testbericht).

Wie ich genau teste und worauf ich dabei so achte, habe ich hier im Detail beschrieben (Link zum Artikel). Natürlich bewerte ich auch solche Sachen wie Verarbeitungsqualität, Konnektivität mit Android und iOS, Tragekomfort usw. denn ich treibe auch Sport und trage sie dabei. Am Ende schreibe ich auf, was ich gut finde, was ok und was ich nicht gut finde. Wie immer sind das meine ganz persönlichen Eindrücke und gerade der Klang, aber auch die Akkulaufzeit hängt extrem vom eigenen Nutzungsverhalten und Hörgewohnheiten ab. Das auch mit einer der Gründe, warum wir unsere Testberichte eher kurz halten, denn niemand elend lange Texte lesen und daher konzentrieren wir uns auf besonders erwähnenswerte Merkmale. Nicht zuletzt von der Auswahl der passenden Aufsätze die zum sehr großen Teil den Klang beeinflussen. Dazu habe ich hier mal ein paar Tipps zusammengetragen -> Link

Google Pixel Buds Pro günstig bei Cyberport kaufen*
Google Pixel Buds Pro günstig bei Cyberport kaufen*

Technische Daten Google Pixel Buds Pro:

  • 11 mm Treiber
  • Bluetooth 5.0
  • Bluetooth Profile A2DP, AVRCP, HFP, HSP (was ist das?
  • Bluetooth Codec AAC, SBC (was ist das?
  • Freisprechfunktion
  • ANC
  • Touchbedienung
  • Trageerkennung
  • Sprachassistenten
  • Multipoint (was ist das?)
  • spritzwassergeschützt nach IPX4 (was bedeutet das?)
  • USB Typ-C
  • Qi Wireless Charge
  • 63,2 x 50 x 25 mm (Case)
  • 23,72 x 22,03 x 22,33 mm (Earpiece)
  • 6,2 g (pro Earpiece)
  • 63 g (gesamt mit Case)

Produktseite: store.google.com/pixel_buds_pro

Deutsche Bedienungsanleitung:

Erhältlich ist das Google Pixel Buds Pro TWS Headset in Grau, Gelb, Rosa oder Schwarz bei Cyberport* zum Preis von 219 Euro.

Der knappe Lieferumfang der Google Pixel Buds Pro

Was ich gut finde:

Beim Auspacken der Google Pixel Buds Pro findet man neben dem Case mit den beiden innenliegenden Ohrstöpsel noch ein kleines Röhrchen aus Pappe auf, in dem noch mal 2 Paar Ohrpolster aus Silikon in verschiedenen Größen zu finden sind. Dazu noch eine deutsche Kurzanleitung und das war es auch schon. Mehr zum Lieferumfang weiter unten.

Das Case sieht dem der Redmi Buds 3 Pro (Testbericht) sehr ähnlich und obwohl das Redmi nur 1/4 kostet, wirkt das Case der Redmi hochwertiger, was aber wohl auch der Umrandung aus Chrom an der USB-C Buchse liegen wird. Der Deckel klappt mit einem satten „Klack“ zu und bleibt auch offen, wenn man es hinlegt. Apropos – mit ein wenig Übung steht das Case auch. So hat nebenbei noch ein Geduldsspiel dabei, wenn es mal langweilig ist. Wie es sich für diese Preisklasse gehört, ist kabelloses Laden des Case per Qi-Standard möglich.

Auf der Rückseite ist die Taste zum Verbinden zu finden. Auf Fotos wirken die Ohrstöpsel irgendwie immer so riesig, was sie aber in der Realität absolut nicht sind. Ok, sie sind auch nicht die kleinsten Vertreter ihrer Art, aber rein optisch erkennt man die Google Pixel Buds Pro sofort und das liegt an der bunten Touchfläche, die nicht nur gedrückt, sondern auch wischen erkennt und das sogar sehr präzise. Allerdings muss man das zunächst ein wenig üben, aber dann klappt die Bedienung einwandfrei.

Werden die Google Pixel Buds Pro mit einem Pixel verbunden, in meinem Fall ein Pixel 6a, dann braucht man nichts extra installieren. Deckel öffnen und schon erscheint das Google Fast Pair. Für einen „normalen“ Androiden installiert man die App Google Pixel Buds (Android). Egal ob Pixel oder Nicht-Pixel (außer iPhone), die Möglichkeiten in der App sind die gleichen. Leider ist nicht so viel möglich wie bei vielen anderen wie dem Sony WF-1000XM4 (Testbericht). Bis auf Firmware Updates, Test des Sitzes, Multipoint oder Adaptives ANC (nur mit kompatiblen Smartphones) gibt es nicht wirklich viel einzustellen.

Über die App kann man die Google Pixel Buds Pro auch suchen, sollte man sie nicht mehr finden. Dafür müssen die aber in Reichweite und verbunden sein. Außerdem ist der Ton viel zu leise. Liegt er irgendwo offen hört man es nur, wenn es wirklich leise ist. Sobald die Ohrstöpsel z.B. unter einem Kissen liegen oder in die Ritze des Sofas verschwunden sind, hört man sie nicht mehr.

Das alles gibt es nur mit Android. Die Pixel Buds App gibt es nicht für iOS. Wer es, so wie ich, auch mit einem iPhone nutzen möchte, bekommt keine Extras. Aber das ist nicht negativ zu bewerten, denn die AirPods machen dasselbe, nur eben anders herum, denn das ANC, Multipoint usw. sind auch unter iOS problemlos nutzbar.

Der Tragekomfort ist trotz der Größe gut bis sehr gut. Hängt halt immer von den eigenen Ohren ab, aber auch wie viel Zeit man sich für die Wahl der passenden Ohrpolster nimmt. Aber auch, wie man die Ohrstöpsel in das Ohr einsetzt. Damit man links und rechts nicht verwechselt, ist jeweils ein großes „L“ und „R“ aufgedruckt. Weiterhin sollte der Ohrstöpsel nach dem Einsetzen noch ein wenig gedreht werden, damit der Sitz noch optimiert wird.

So konnte ich mit dem mittleren Polster links und dem großen Polster rechts problemlos Sport machen. Egal ob Burpees, Jumping Jacks oder Seilspringen. Das Headset hält, aber bei solchen Aussage beziehe ich mich auf „normale“ Bewegungen und nicht Fallschirmspringen, Bungee Jumping usw. Kein Scherz. Solche Fragen bekommen wir gestellt…

Im Inneren sind Treiber mit 11 mm Durchmesser für die Musikwiedergabe zuständig, aber auch diese Angabe von 11 mm ist nur eine nutzlose Zahl, denn am Ende zählt, was der Hersteller daraus macht. Es gibt eine Trageerkennung und Multipoint (was ist das?) und gerade dieses Multipoint gibt Anlass zu Kritik, worüber ich weiter unten berichte, denn über die Reichweite und Stabilität der Verbindung gibt es nichts zu meckern.

Die Bedienung ist einfach und eingängig. Einmal antippen links oder rechts steuert Play und Pause bzw. nimmt ein Telefonat an. Doppeltes Tippen springt einen Titel nach vorne. Dreimal drücken springt einen Titel zurück. Wischt man nach vorne, wird die Lautstärke erhöht und nach hinten wischen, reduziert die Lautstärke. Allerdings ist die Abstufung mit zunehmender Lautstärke zu grob. Gedrückt halten schaltet die ANC-Modus um.

Für einen Reset auf die Werkseinstellungen schließt man das Headset an das Ladegerät an, setzt die beiden Ohrstöpsel ein und lässt den Deckel offen. Nun muss die Taste auf der Rückseite für mindestens 30 Sekunden gedrückt und gehalten werden, bis die LED nicht mehr blinkt. Taste loslassen und die LED sollte weiß/ orange blinken und kann nun wieder gekoppelt werden.

Das ANC ist eines der besseren seiner Art, auch wenn sie an den Klassenprimus Sony WF-1000XM4 (Testbericht) nicht ganz herankommen. Ohne Wiedergabe ist ein leichtes Rauschen zu hören. Auch die Umgebung ist noch hörbar, was aber auch bei den Sonys der Fall ist. Sobald man schon leise Musik hört, dann hört man das Rundherum so gut wie gar nicht mehr. Schnell vorbeifahrende Autos oder Motorräder hört man immer noch, aber sehr gedämpft. Im umgekehrten Fall verrichtet der Transparenzmodus gute Dienste, auch wenn es etwas unnatürlich laut klingt. Für den Alltag ist das aber absolut ausreichend, da man ja schnell umschalten kann.

Links die Google Pixel Buds Pro und rechts die Redmi Buds 3 Pro

Weiteres Plus ist die Akkulaufzeit. Kaum ein In-Ear Headset hält länger durch. Mit aktiven ANC sollen es 7 Stunden sein und diese Angabe konnte ich mit gehobener Lautstärke sogar noch ein wenig überbieten. Nach 7 Stunden und 11 Minuten war der Akku leer. Deaktiviert man das ANC, sollen es bis zu 11 Stunden sein und auch das kann man locker erreichen. Dank Fast Charge sollen 5 Minuten laden ausreichen, um dann wieder 1 Stunden Musik hören zu können. In der Praxis ist nach exakt 59 Minuten Schluss. Das Case kann entweder per USB-C Kabel oder kabellos per Qi geladen werden.

Und wie klingen die Google Pixel Buds Pro? Überraschend neutral und angenehm. Erinnert mich sehr an den Klangcharakter der Huawei FreeBuds Pro 2 (Testbericht). Egal welche Art von Musik den Buds Pro vorwirft, alles wird gnadenlos in guten Klang umgesetzt. Schöne Bässe, tolle Mitten und noch schönere Höhen. Irgendwie passt das alles perfekt zusammen. Zwar nicht extrem laut, wobei es auch hier deutlich hörbare Unterschiede in der Maximallautstärke zwischen iOS und Android gibt, aber dafür ohne Übersteuern oder Dröhnen. Es gefällt auch die Räumlichkeit und die Breite der Bühne, aber das spielt für die meisten sicher keine so große Rolle, muss aber erwähnt werden, weil es in dieser Preisklasse einfach dazu gehört.

Apropos Lautstärke. Unten herum, also wenn man leise hört, kann man sehr fein die Lautstärke justieren. Allerdings steigt die Lautstärke dann unproportional schnell an und ganz oben gibt es dann nur noch grobe Abstufungen. Aber vielleicht bilde ich mir das auch nur ein.

Bei Anrufen kommt es sehr drauf an, wo man sich gerade befindet. Im Freien hört das Gegenüber zwar kaum den Straßenverkehr, dafür aber Windgeräusche, wenn man sich schneller bewegt wie z.B. auf dem Fahrrad oder Wind weht. Man selbst klingt wohl auch etwas blechern, wo hingegen das Gegenüber problemlos verstanden wird.

Ungewöhnliche Optik aber dafür sehr guter Tragekomfort bei den Google Pixel Buds Pro

Was ich nicht gut finde:

Bei den Google Pixel Buds Pro spart man nicht nur mehr das Netzteil ein, sondern auch das Ladekabel. Natürlich hat jeder Dutzende Kabel zu Hause liegen, aber in dieser Preisklasse gehört es einfach dazu. Was ebenfalls in dieser Preis- und Geräteklasse negativ zu werten ist, ist das Fehlen von hochwertigen Codecs wie aptX (was ist das?). Darüber kann man vortrefflich streiten und wir haben in einer Sonderfolge des Podcast herausgefunden haben. Zwar muss auch das Smartphone diesen Codec unterstützen, aber selbst bei günstigeren Modellen ist immer öfter zumindest aptX zu finden.

Und warum kann man in den Einstellungen der Google Pixel Buds Pro nicht die Bedienung anpassen? Lediglich das gedrückt halten kann zwischen dem Google Assistent und ANC umschalten geändert werden. Es gibt auch keinen Equalizer. Zumindest derzeit nicht, denn Google hat versprochen, im Herbst nachzubessern. Der integrierte „Lautstärke-EQ“ passt je nach Lautstärke die einzelnen Frequenzen minimal ab, was man aber im Alltag nicht hört. Also ich zumindest nicht. Besser sind halt „richtige“ Equalizer, denn der hat den Vorteil, dass man den Klang den persönlichen Geschmack anpassen kann. Da bieten alle anderen dieser Preiskategorie deutlich mehr für das Geld.

Google Fast Pair liefert jede Menge Infos zu jeder Zeit

Multipoint. Damit kann man mit zwei Geräten gleichzeitig verbunden sein. Also dem Smartphone und dem Tablet, auf dem man gerade ein Video schaut. Kommt ein Anruf rein, schaltet das Google Pixel Buds Pro vom Tablet auf das Smartphone um und danach wieder zurück. Funktioniert im Test problemlos mit meinem Pixel 6a und meinem Redmi 9 ganz gut, aber sobald ein Gerät mir iOS dazu kommt, funktioniert das nicht mehr. Ich schaue auf meinem iPad ein Video und auf dem Pixel 6a kommt ein Anruf rein. Es passiert – genau – nichts. ich muss händisch umschalten. Wie gesagt. Innerhalb der Android-Welt klappt es, aber nicht übergreifend. Da gibt es mit anderen Herstellern keine Probleme. Ja, auch die AirPods haben derartige Beschränkungen, aber eben nicht andere Konkurrenten wie die vielzitierten Sony WF-1000XM4 (Testbericht). Da spielt es keine Rolle.

Nur in Verbindung mit Android bekommt man das alles

Fazit:

Sind die Google Pixel Buds Pro empfehlenswert? Ja und zwar uneingeschränkt, wenn man ein Pixel Smartphone hat. Ja, mit gewissen Einschränkungen, wenn man ein Android Smartphone nutzt und nein, wenn man ein iPhone nutzt. Der Klang ist sehr gut, die Akkulaufzeit ist sehr gut, das ANC gut und auch der Tragekomfort. Abzüge in der B-Note gibt es für die Probleme bei Multipoint und dass man die Bedienung nur minimal anpassen kann. Da bietet die Konkurrenz deutlich mehr. Aber da mir das Gesamtpaket trotz der Einschränkungen richtig gut gefällt, gibt es das Gütesiegel, denn es ist sein Geld wert.

Offenlegung: Mobi-test.de hat dieses Gerät auf Anfrage von Cyberport als Leihgabe erhalten. Unsere Berichterstattung ist davon nicht beeinflusst und bleibt gewohnt neutral und kritisch. Der Artikel ist, wie alle anderen auf unserem Portal, unabhängig verfasst und unterliegt keinerlei Vorgaben Dritter; diese Offenlegung dient der Transparenz.

Print Friendly, PDF & Email
Peter W.
Google Pixel Buds Pro

Zusammenfassung

+ gute Verarbeitung
+ sehr guter Klang
+ sehr gutes ANC
+ sehr gute Akkulaufzeit
+ guter Tragekomfort
+ Schnellladefunktion
+ kabelloses Laden

– Probleme mit Multipointverbindungen unter iOS
– keine Änderung der Bedienung möglich
– kein Equalizer

3 Kommentare zu „Google Pixel Buds Pro im Test – DAS In-Ear Headset mit ANC?“

  1. Hallo Peter,
    ich habe sie mir gekauft und musste sie nach 1 Woche wieder zurück schicken. Habe so Ohrenschmerzen bekommen nach 1 Stunde. Der Klang ist wirklich gut und was mir am besten gefällt das ist die Nutzung des Assistenten. Ist halt Google. Toller Bericht danke dafür

  2. Hi Peter,
    ich hatte es noch bei den Samsung Buds Pro.
    Bin jetzt zu den Huawei Freebuds Pro 2 gewechselt die sitzen super und habe keine Schmerzen mehr.
    Was mir fehlt ist diese Freiheit der Pixel.
    Der Assistent einfach benutzen ohne etwas zu drücken und der Gleichen.
    Da ich noch ein Pixel Gerät habe, fällt es mir noch schwerer.

Kommentarfunktion geschlossen.